Wir werden mitten in der Nacht vom Parkwächter aufgeweckt, der draussen mit seinem Arbeitskumpel immer wieder «Hello Boss», ruft.
«Hello Boss! Hello Boss? Hello… Boss…?»
Wir ignorieren die beiden und stellen uns taub, sie geben bald darauf auf und gehen weiter.
Das nächste Mal wo ich aufwache ist es fünf Uhr morgens und ein Typ mit seinem Auto fährt neben uns auf den Platz und dreht die Musik laut auf. Bumm, bumm, bumm, voll Gas Techno, so laut, dass man es noch weit hört.
Ich liege im Bett und verdrehe die Augen. Wer zum Teufel macht denn sowas?
Zum Glück verzieht er sich nach einer halben Stunde wieder und wir schlafen nochmals ein.
Als wir das nächste Mal aufwachen, ist es schon halb neun und wir stehen auf, ziehen uns an und gehen ein Stück am Meer entlang, bevor wir alles zusammenpacken, unser Klappdach schliessen und nach Miri in die Innenstadt fahren.
Dort angekommen, parkieren wir unsere Karre und futtern bei einem Chinesen eine Schüssel Wantan Mee zum Frühstück.
Danach holen wir Geld am ATM und gehen in eine Wechselstube um dort für hundert Franken, indonesische Rupien zu wechseln, die wir bald brauchen werden.
Nachdem alles erledigt ist, machen wir uns auf den Weg nach Long Miri, einem Dorf mitten im Dschungel, welches noch von den Ureinwohnern Borneos bewohnt ist, den Kayan.
Den grössten Teil legen wir auf einer befestigten Strasse zurück, die restlichen 58Km aber, folgen auf einer Piste, die es in sich hat.
Vorbei an Palmölplantagen auf der einen und dichtem Dschungel auf der anderen Strassenseite, fahren wir über die Offroadpiste.
Schlamm und Wasserdurchfahrten, Löcher im Boden, Brücken aus Baumstämmen und Erde die riesige Spalten haben, usw.
Es macht Spass, vermittelt uns den richtigen Kick und obwohl wir einmal im tiefen Schlamm stecken bleiben, schaffe ich es, uns auch wieder rauszufahren.
Bei der letzten Durchfahrt aber sind wir uns nicht so sicher, ob wir da wirklich durchkommen und da es schon später Nachmittag ist, lassen wir es für den heutigen Tag bleiben.
Wir haben keinen Bock im Schlamm stecken zu bleiben und dann bis es dunkel wird, Schlamm zu schaufeln und am Schluss noch im Morast zu übernachten, deshalb schlagen wir unser Lager auf, holen Stühle und Tische raus und geniessen die friedliche Abendstimmung.
Immer wieder fahren Leute mit ihren Pick Up durch und fragen uns, ob wir heute noch ins Dorf kommen.
Wir verneinen und sagen ihnen, dass wir am nächsten Tag kommen werden, was sie zu freuen scheint.
Zum Abendessen koche ich uns eine Pfanne Spaghetti und dazu gibt’s Barilla Pasta Sauce aus dem Glas, den Parmesan dazu stellen wir uns halt vor, leider haben wir keinen dabei.
Da der Himmel etwas gar düster uns grau wirkt, waschen wir sogleich ab und duschen mit unserem Wasserkanister, falls es zu regnen anfängt.
Danach verziehen wir uns bald ins Auto, da es mit den vielen Moskitos und anderen Insekten fast nicht aushaltbar ist, draussen zu sitzen.
So vergeht der heutige Tag zügig und wir gehen früh zu Bett.