Spontan beschliessen wir am Mittwochmorgen, nach dem Frühstück einen Fahrer von Uber zu bestellen und auf den frühen Nachmittag ins Sarawak Culture Village zu fahren, um ein bisschen mehr über die Urvölker von Borneo zu erfahren.
Auf dem Weg dahin, fahren wir am Mount Santubong vorbei um den sich viele Mythen und Legenden ranken, unter anderem auch die Geschichte von der Prinzessin Santubong und ihrer Schwester Sejinjang.
Zwei schöne mythische Schwestern, die weiße Prinzessin Santubong und die schwarze Prinzessin Sejinjang aus dem idyllischen Reich namens Kayangan, wurden auf die Erde geschickt , um den Frieden zwischen den benachbarten Dörfern Pasir Kuning und Pasir Putih in einem dauerhaften Zustand wieder herzustellen, sie sollen nie wieder miteinander streiten.
Wie von ihrem Vater dem mächtigen König von Kayangan angeordnet, übernahm die Prinzessin Santubong, Expertin in Weben von Stoffen, die Herrschaft über Pasir Kuning und die Prinzessin Sejinjang, gelernt im Reis-Anbau, die Herrschaft über Pasir Putih.
Prinzessin Santubong’s komplizierte Stoffe waren ein sofortiger Erfolg und Prinzessin Sejinjang’s Reisfelder, waren sehr ertragreich.
Beide Dörfer waren bald berühmt und wohlhabend.
Die Schönheit und das Talent der beiden Prinzessinnen machte sie sehr begehrt bei den Kaufmännern aus aller Welt. Doch keiner gewann ihr Herz, bis der Kronprinz Serapi von Matang auftauchte. Der Prinz verliebte sich in beide Prinzessinnen, aber diese weigerten sich, gemeinsam seine Ehefrauen zu werden. Wegen dem Prinz hatten die beiden Schwestern einen schrecklichen Streit und schlugen sich.
Sejinjang schwang ihren Reis-Drescher, der Santubong an der Wange traf. Als sie auf den Rücken fiel, warf Prinzessin Santubong ihre Weber-Spindel nach Prinzessin Sejinjang die sie direkt am Kopf traf.
Der wütende König Kayangan bereitetet dem schrecklichen Kampf ein Ende, verfluchte beide Schwestern und verwandelte sie zu Stein.
So entstand der Mount Santubong, der aus dem Stein der beiden Schwestern besteht.
Wir erreichen das Cultural Village, welches gleich unterhalb des Berges gebaut wurde und ziehen nach dem Eintrittsticket sofort los.
Wir besuchen verschiedene Langhäuser und erfahren vieles über die Handwerkerkunst und den Lebensstil der Dayak.
Zudem, dürfen wir am späten Nachmittag Zuschauer einer Show sein, wo die legendären Tänze vorgeführt werden, welche die Dayak zu unterschiedlichen Ritualen nutzten..
Wir lauschen dem wunderschönen Instrument der Dayak, dass sich Sape nennt und eine Art Gitarre ist, die den Hohlraum aber nicht vorne im Bauch des Holzes hat, sindern auf der Rückseite. Es klingt sanft und wunderschön, ich könnte ewig zuhören.
Es ist ein schöner Nachmittag und sogar ein kleines Stück blauer Himmel und die Sonne kommt zum Vorschein
Wie herrlich Borneo doch gleich aussieht, wenn die dunklen schweren Wolken mal eine Pause einlegen.
Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir Glück und erwischen die letzten zwei Plätze im Bus.
Den restlichen Weg zum Hotel, legen wir zu Fuss zurück und dabei treffen wir per Zufall auf einen Dayak, der eben genau mit einer Sape auf der Flusspromenade spielt.
Wir setzen uns hin und hören eine Weile zu, machen uns dann aber bald auf den Rückweg zum Hotel, um unseren Rucksack abzuladen und etwas Essen zu gehen.
Nach dem Essen treffen wir per Zufall auf zwei Österreicher, die für vier Wochen in Malaysia unterwegs sind.
Andreas und Richard kommen aus Wien und wir verstehen uns auf Anhieb mit den beiden, kaufen in einem chinesischen Laden ein paar Bier und setzen uns zu viert an den Fluss.
So vergeht ein friedlicher Abend, wo wir lachen und uns unterhalten, über Gott und das Leben plaudern und die lauen Temperaturen sowie die friedliche Stimmung geniessen