Mein Wecker klingelt um sieben Uhr und ich drehe mich nochmals, bis es halb acht ist.
Danach stehen wir auf du ich schlüpfe in lange Jeans, die eigentlich viel zu warm sind.
Während ich ein Porridge mit Äpfeln zubereite, kommt ein junger Russe zu uns, der mit dem Fahrrad unterwegs ist und gestern ca. 50m von uns entfernt, sein Lager aufgeschlagen hat.
Alexej freut sich über uns Schweizer und wir laden ihn zum Frühstücken ein und unterhalten uns. Er stammt aus einer kleinen Provinzstadt namens Brjansk und kann den Winter in Russland überhaupt nicht ausstehen, weshalb er regelmässig über die kalte Jahreszeit abhaut.
So lernen wir also Alexej den Russen kennen, der uns alle sehenswerten Orte in Russland auf maps.me zeigt, nicht wie Tobi sich erhofft hat, mit einer Kalaschnikow rumballert, sondern in seiner Familie mithilft, um Immobilien zu verkaufen.
Da leider die Zeit etwas drängt, weil ich heute reiten gehe, müssen wir uns bald darauf von Alexey verabschieden, auch er macht sich mit seinem Fahrrad auf den Weg.
Das arabische Gestüt ist nur etwa fünf Fahrminuten von uns entfern und als ich ankomme, sind die Pferde bereits fertig gesattelt.
Aufgeregt verabschiede ich mich von Tobi und steige in den Sattel. Mein Guide Chantal, eine Amerikanerin die hier als Volunteer arbeitet, reitert voraus und ich folge ihr mit meinem Pferd.
Wir sind beide so ziemlich auf derselben Wellenlänge und verstehen uns ausgezeichnet.
Zuerst reiten wir durch den Dschungel der dank dem frühen Morgen angenehm kühl ist, bevor wir in einem zügigen Galopp am Strand entlang reiten.
Ich geniesse die raumgreifenden Schritte meines Pferdes und das Gefühl von Freiheit dass mich jedes Mal überkommt, wenn ich in einem solchen Tempo am Strand entlanggaloppiere.
Das Wasser spritzt unter den Hufen und ich bin nass, schmutzig und glücklich!
Als wir wieder zum Stall zurückkehren, wartet Tobi schon auf mich und nachdem ich geholfen habe, die Pferde zu versorgen und frische Kleider angezogen habe, verabschiede ich mich von Chantal und bedanke mich für den wunderschönen Morgen.
Danach fahren wir zur Gondelbahn, die uns auf einen der höchsten Berge von Langkawi bringt und nach einem Clubsandwich, steigen wir zusammen mit zwei Amerikanern und zwei Deutschen in eine Gondel und fahren damit rund 800m in die Höhe.
Oben angekommen, geniessen wir die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge und das Meer.
Die Skybridge ist eine Brücke, die zwei Berge miteinander verbindet und man überqueren kann und das Erlebnis ist einmalig und einfach genial.
Wieder unten im Tal angekommen, fahren wir ein bisschen herum und halten nach einem guten Übernachtungsplatz Ausschau, jedoch dauert es eine ganze Weile, bis wir etwas finden.
An einem langen Strandabschnitt wo sich ein paar Touristen tummeln, finden wir ein friedliches Plätzchen und kaum als wir uns eingerichtet haben, werden wir von zwei Schweizerinnen begrüsst, die wir sofort zu uns einladen.
Die beiden sind von Thailand aus mit dem Schiff von Insel zu Insel gefahren und vor ein paar Tagen, auf Langkawi angekommen.
Wir plaudern und trinken dazu Wein und Bier, unterhalten uns über das Reisen und die tollen Erlebnisse und lauschen Lis’ Geschichte. Sie ist vor etwas mehr als sechs Monaten von der Schweiz nach Singapur ausgewandert, ihr Mann hat dort einen Job angenommen.
Zum Abschied hinterlässt sie uns ihre Mailadresse und lädt uns ein, sie zu besuchen, falls wir noch in Singapur vorbeikommen.
Wir freuen uns über den Schweizer Besuch und geniessen es total.
Als die beiden sich verabschieden, gehen wir noch eine Runde im Meer baden und verbringen einen gemütlichen Abend.