28.10.2017. Indien, oh wunderschönes Indien

Unsere Nacht kann man eigentlich nur als Horrornacht bezeichnen, ein anderes Wort lässt sich dafür nicht finden. Tobi und ich wechseln uns die ganze Nacht ab, auf die Toilette zu rennen und entweder zu kotzen, oder die Form übelsten Durchfalls über sich ergehen zu lassen. Wir nennen das mittlerweile eine klassische indische Entschlackungskur.

Am nächsten Tag sind wir dann so fix und fertig, dass wir nicht weiterfahren können und entscheiden uns für eine weitere Nacht in Malvan.

Wir quälen uns aus dem Bett, ziehen uns an und kriechen die zwei Stockwerke vom Zimmer zum Auto hinunter, um Elektrolyte und Bouillon zu holen. Während wir alles zusammensuchen, stehen schon wieder fünf Inder um uns herum und ich bin so genervt, dass ich einfach die Tür hinter mir schliesse, um in Ruhe die benötigten Sachen zusammen zu kriegen. Während Tobi mit den ersten Sachen schon zurück ins Zimmer geht, gehe ich zur Rezeption und erkläre der Chefin der Lodge, dass wir noch eine Nacht länger bleiben werden, da wir krank seien. Sofort bietet sie an, einen Arzt zu rufen, aber den brauchen wir nicht.

Stattdessen bitte ich sie um eine Thermoskanne mit heissem Wasser und erkläre ihr, wie wichtig es ist, dass Wasser sehr gut zu kochen. Darauf bedacht, nicht gleich zusammenzuklappen, umklammere ich den Tresen und versuche die Sache so kurz wie möglich zu halten, damit ich so schnell wie möglich wieder zurück ins Zimmer kann.

Danach krieche ich völlig k.o. die Treppen hinauf und stürze direkt wieder ins Badezimmer.


Den Rest des Tages verbringen wir damit, wie tote Fliegen herumzuliegen, Tee und Elektrolyte zu trinken, aufs Klo zu gehen, zu schlafen und zu plaudern.

Gegen den Abend gehen wir dann mal duschen, die Chefin hat für uns extra das heisse Wasser angestellt. Auch haben sie sich alle sehr um uns gekümmert, immer wieder Wasser gekocht und gefragt, wie es uns geht oder ob wir etwas brauchen.
Wir bestellen nochmals neues heisses Wasser und trinken Gemüsebouillon aus der Tasse, welche Wunder bewirkt.

Körperlich immer noch komplett ausgelaugt, putzen wir uns die Zähne und gehen schlafen.

Indien, oh wunderschönes Indien, was wären wir nur ohne dich und deine Durchfallerkrankungen.

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