Unser Wecker klingelt um sechs Uhr und wir stehen auf und räumen unsere Sachen zusammen. Bennet klopft kurz vor sieben an unsere Zimmertür und gemeinsam gehen wir hinunter zur Rezeption, um die Hotelrechnung zu begleichen. Vergeblich versuche ich dem Hotelmanager zu erklären, dass wir die ganze Nacht von Insekten belagert wurden und er uns deshalb einen Preislachnass geben soll, da dreiundvierzig Dollar bei Weitem überrissen sind.
Er jedoch stellt sich dumm und spricht plötzlich kein Englisch mehr, nickt nur auf indische Weise mit dem Kopf und ich schmeisse ihm das Geld auf den Tresen und verlasse das Hotel, ohne mich zu verabschieden.
Bevor wir losfahren, müssen wir zuerst noch tanken, also halten wir an der nächstgelegenen Tankstelle an. Es dauert keine zwei Minuten und die Tankstelle ist voller Menschen, die unsere Autos und uns anstarren, als wären wir Aliens, die gerade das erste Mal die Erde betreten. Die Jungs wollen ständig Selfies machen und es kostet mich alle Geduld, ihnen zehnmal hinter einander zu sagen, dass wir jetzt keine Selfies machen wollen.
Nachdem wir getankt haben, geht es weiter Richtung Varanasi, unser nächstes Ziel. Unterwegs regen wir uns über die vielen unnötigen Schwellen auf der Strasse auf, weil wir ständig abbremsen müssen. Meistens bei diesen Bremsungen hören wir hinter uns Bennets Reifen quitschen, weil der viel zu spät bemerkt hat, dass wir gebremst haben. Ich lache mich ständig kaputt und auch Tobi muss ständig lachen. Bei einem Streetfood Stand im Nirgendwo halten wir kurz an, weil ich Samosas kaufen will. Gemüsekrapfen im Teig die in heissem Öl frittiert werden.
Nach unserem kurzen Snack geht es weiter und wir brauchen ewig, bis wir in Varanasi ankommen. Unterwegs müssen wir noch einen Stopp einlegen, weil Bennet Diesel verliert. Wir halten an und schauen uns seine Karre genauer an, stellen fest, dass ein Schlauch kaputt ist und reparieren ihn wieder. Es vergehen keine fünf Minuten und dreissig Menschen stehen um uns herum und starren uns an. Kein Scherz ich habe sie gezählt. Es ist unglaublich!
Immerhin gelingt es Tobi, Bennet noch eine Bananenschale auf die Windschutzscheibe zu schmeissen, was wir saulustig finden. 😀
Als wir endlich in Varanasi ankommen ist es schon Abend und wir bleiben mitten im Stadtverkehr stecken. Der Verkehr ist so dicht, dass wir für drei Kilometer ganze zwei Stunden gebraucht haben und wir sind total müde und fertig mit den Nerven, als wir bei unserem Hostel ankommen.
Wir checken ein, beziehen unser Zimmer und ich gehe erst mal duschen bevor wir ins angebaute Restaurant gehen und uns was zu essen bestellen.
nachdem wir zu Abend gegessen haben, gehen wir hoch ins Zimmer und ich schaffe es nicht einmal mehr, eine Seite meines E-Books zu lesen, weil ich so fertig bin.
Tobi geht es genauso und nach einer elfstündigen Fahrt auf indischen Strassen, sind wir so vollkommen erledigt, dass wir einfach nur noch schlafen wollen.