20.09.2017.-22.09.2017. Zu Gast bei nepalischen Freunden, österreichischer Besuch und wir verlängern unsere nepalischen Visa

Die letzten drei Tage fasse ich ein bisschen zusammen.

Wir sind alle ein bisschen verkatert, als wir uns zum Frühstück treffen.
Wir haben zwar wirklich nicht viel Bier getrunken, jedoch hat das nepalische Bier Ghorka einfach irgendetwas drin, dass einen total fertigmacht.

Nach dem Frühstück und zwei Tassen Kaffee fühlen wir uns aber alle besser und wieder halbwegs fit. Wir verlängern unseren Aufenthalt im Hotel bis kommenden Montag und Bennet macht sich auf den Weg, um ein paar Sachen zu erledigen.

Ich hingegen mache mich daran, die Blogbeiträge nachzuholen und die Bilder von Tobis Handy zu sortieren, die er während der Wanderung gemacht hat.
Da alles komplett durcheinander ist, kostet dass mich einige Zeit und Geduld.

Während ich Blog schreibe, lausche ich Tobi’s Erzählungen von der Wanderung und betrachte die eindrücklichen Bilder.

Irgendwann sind wir dann schon wieder hungrig und gehen in eines der Restaurants unseres Vertrauens, um etwas zu Mittag zu essen.

Tobi haut einen Teller Makkaroni rein, ich einen griechischen Salat und dazu einen herrlichen selbstgemachten Pfefferminzeistee, genau das Richtige an einem warmen Tag. Auch Bennet ist von seinen Einkäufen zurück, (hat sich mal wieder ein T-Shirt gekauft). Er setzt sich ebenfalls zu uns und wir unterhalten uns noch ein wenig, bevor wir ins Hotel zurückkehren.

So vergeht der Nachmittag relativ schnell und es wird Abend. Wir treffen uns mit Bennet um halb sieben zum Abendessen und gehen zu dritt in die Bamboo Bar, wo man ein tolles Steak und Kartoffelstock bekommt. Wir verbringen einen gemütlichen Abend, lauschen der Musik und beobachten ein wenig die Leute.

Auf dem Rückweg werden wir von unserem treuen Freund, einem Rüden begleitet, der zusammen mit Girlie rumstreift. Ich habe ihn Püppi getauft, weil er immer so dramatisch zu winseln anfängt, wenn er uns entdeckt. Er begleitet uns oft und weicht nicht von unserer Seite, bis wir im Hotel verschwinden. So auch an diesem Abend wieder.
Im Hotel angekommen, gehen wir alle zu Bett.

Am nächsten Morgen regnet es in Strömen, der Himmel ist bewölkt und es ist düster und grau. Nach dem Frühstück stellen Tobi und ich fest, dass wir an einem der Reifen unseres Fahrzeuges auffällig wenig Luft drin haben, können uns aber irgendwie nicht zusammenreimen warum. Wir machen uns also sogleich an die Arbeit, während Bennet zu Rami geht um ihn zu fragen, wo er seine Sitzbank für den VW Bus neu beziehen kann.

Wir lassen unser Fahrzeug laufen, damit der Kompressor im Motor genug Luftdruck aufbauen kann, ehe wir anfangen, den Reifen neu aufzupumpen.

Püppi steht in der Zwischenzeit treu daneben und beobachtet aus argwöhnischen Augen, was wir da genau machen. Solche Probleme kennt man in einem Hundeleben halt nicht.

Wir finden immer noch nicht raus, weswegen wir so viel Luft verloren haben, überprüfen mit dem Tire Moni die Druckverhältnisse und entscheiden dann, den Luftdruck jeden Tag zu überprüfen, um zu sehen ob sich was ändert.

Nachdem wir mit unserer Arbeit fertig sind, kommt auch Bennet zurück und meint, dass Rami und seine Frau uns zum Abendessen bei sich eingeladen haben. Ich freue mich sehr und wir sagen natürlich sofort zu.

Wir machen uns zu dritt auf den Weg zum Immigration Office of Pokhara, um unser nepalisches Visum zu verlängern.
Da aber in Nepal das grosse Fest der Götter vor der Tür steht, hat das Office leider geschlossen. Pech gehabt, wir beschliessen, am nächsten Tag wieder zu kommen.
Wir setzen uns in eines der zahlreichen Restaurants und essen eine Kleinigkeit zu Mittag und machen uns anschliessend auf den Weg, um Bennets neue Sitzbank-Bezüge abzuholen, die tatsächlich schon fertiggenäht bereitliegen.

Der Schneider bezieht die Sitzbank innert Sekunden und es sieht wirklich cool aus. Bennet ist total happy und zufrieden.

Mit den neuen Sitzbezügen unter dem Hintern, fahren wir zurück zum Hotel, parkieren Bennets Karre und begeben uns auf die Suche für ein passendes Gastgeschenk für Rami und seine Frau.

Wir sind am Anfang etwas ideenlos, weil wir die beiden noch nicht so gut kennen, entschliessen uns dann aber für eine Tafel teure Schokolade, ein wunderschönes Handseifenset mit Naturhandseife aus Himalayasalz und Essenzen und passend dazu, Tee. Biologischer Grün und- Schwarztee, aus bestem Anbau hier in Nepal.

Zufrieden mit unseren Einkäufen begeben wir uns auf den Rückweg ins Hotel und machen uns für den Abend bereit.

Nach einer herrlichen Dusche treffen wir uns kurz vor sieben mit Bennet und fahren dann zu dritt mit Bennets Auto zu Rami’s Haus, welches ungefähr vier Kilometer von uns entfernt ist.

Dort angekommen werden wir herzlich mit «Namaste» begrüsst. Rami’s Frau Rusita ist schon eifrig am Kochen und ich setze mich zu ihr in die Küche, während Rami, Bennet und Tobi eine kleine Führung anbietet. Die Wohnung besteht aus drei Schlafzimmern, einem winzigen Bad und einer Küche, mit einem Gas und- Reiskocher. Sie nutzen nur eines der drei Schlafzimmer für sich, die anderen beiden Zimmer möchten sie jeweils für umgerechnet fünfzig Dollar pro Monat, vermieten. Ihr Zimmer wird als Schlaf und- Esszimmer genutzt, ist spärlich eingerichtet und nicht so gemütlich, jedoch verbringen sie in der Wohnung auch nicht mehr als zwanzig Tage im Monat. Die restlichen Tage schlafen sie in ihrem Haus das ungefähr zwanzig Kilometer von Pokhara steht, wo heute auch ihr sechsjähriger Sohn übernachtet.
Sie leben sozusagen nur wegen der Arbeit hier. Wir setzen uns auf das Bett des Kleinen und Rami erzählt uns viel über sein Geschäft, die Reisen die er in Europa übernommen hat und von der Zeit, als er drei Jahre in Schweden gelebt hat.

Später bringt Rusita das Essen rein und wir machen es uns mit überkreuzten Beinen bequem, den Teller auf den Knien. Das Essen ist der absolute Hammer, es gibt Pouletstücke die in Masala gekocht wurden, dazu gewürzte Gurken, Reis, Spinat und Dahl. Es schmeckt wirklich hervorragend und wir langen ordentlich zu. Nach dem Essen bleiben wir noch lange sitzen, erzählen uns gegenseitig von unserem Leben, unterhalten uns über den immer mehr kommenden Tourismus, die hohe Konkurrenz die dadurch entsteht, das allgemeine Leben in Nepal und die wirtschaftliche Lage. Leider spricht Rusita nur sehr wenig Englisch, weshalb sie meistens schweigend nebendran sitzt. Jedoch betont sie immer wieder, wie sehr sie sich freut, dass wir hier sind, es ist wunderschön. Natürlich verewigen sie sich in unserem Fotobuch und kurz vor zwölf Uhr verabschieden wir uns von den beiden. Ich hoffe sie haben Freude an unserem Mitbringsel.

Wir fahren zurück zum Hotel und gehen alsbald ins Bett.

Am nächsten Morgen werde ich vom lauten Rauschen des Regens geweckt und wir treffen uns wie jeden Tag um acht, mit Bennet zum Frühstück.

Nach dem Essen machen wir uns sofort auf den Weg zum Immigration Office um den Antrag auf Verlängerung unserer Visa zu stellen. Das Office hat zum Glück geöffnet und wir werden weitergeschickt, da wir um die Ecke zuerst ein Foto schiessen und die Application ausgefüllt wird. Mit den Unterlagen in der Hand, kehren wir ins Office zurück und dreissig Minuten später, haben wir unseren Aufenthalt hier in Nepal um weitere fünfzehn Tage verlängert.

Zufrieden kehren wir ins Hotel zurück um uns mit Oliver und Remo zu treffen, den beiden Österreichern, mit denen ich schon lange in Kontakt bin.

Eigentlich wollten sie ursprünglich erst am kommenden Montag eintreffen, haben aber spontan ihre Pläne geändert und sind am Tag zuvor in Pokhara eingetroffen. Sie sind mit einem älteren italienischen Ehepaar unterwegs die mit einem 7.5 Tonnen schweren Camper unterwegs sind. Die beiden haben wir per Zufall schon am Vortag kennengelernt, als sie mit ihrem gigantischen Fahrzeug etwas hilflos auf der Strasse gestanden haben. Parkieren ist mit so einem Riesenteil aber auch verdammt schwierig.

Oliver und Remo treffen um halb eins bei uns ein und wir gehen zu fünft zum Lunch.

Da beide aus dem Vorarlberg stammen und in Feldkirch wohnen, können wir endlich wieder einmal Schweizerdeutsch reden, mit Bennet haben wir uns immer auf Deutsch unterhalten. Jedoch versteht auch er uns immer besser weil Tobi es phasenweise boykottiert, Deutsch mit ihm zu sprechen. So setzen wir uns zu fünft an den Tisch in unserem kleinen Restaurant des Vertrauens, plaudern ausgelassen und lernen einander kennen. Püppi ist wie immer an unserer Seite, er macht es sich zwischen meinen Füssen unter dem Tisch gemütlich.
Wir tauschen Geschichten und Erfahrungen aus, geben uns gegenseitig Ratschläge und verabreden uns für den kommenden Tag zum Abendessen. Es ist so schön, Menschen zu treffen die die Leidenschaft zum Reisen teilen. Sie haben in etwa die gleiche Strecke gemacht wie wir, deshalb ist es sehr interessant zu hören, wie es ihnen dabei ergangen ist.

Wir bleiben bis am Abend sitzen und es ist schon nach sechs Uhr, als wir uns verabschieden.

Tobi und ich gehen noch etwas kleines Essen (ja ja ich weiss, wir sind immer am Essen, mimimi) und ich gehe später noch kurz in die Blues Bar, um mir eine Band anzuhören. Tobi will nicht mitkommen, also treffen wir uns später auf dem Zimmer wieder.

Ich setze mich mit einem Glas Wasser an die Bar, lausche der Musik und unterhalte mich mit den Einheimischen. Die Band spielt ein paar nepalische Lieder und die Jungs stehen auf und fangen an, eine Art Volkstanz aufzuführen, was ich total cool finde.
Gegen halb zwölf ist das Konzert dann fertig und ich gehe ebenfalls zurück ins Hotel, wo mir der Wachmann die Tür öffnet. Kurz darauf falle auch ich ins Bett.

Girlie habe ich schon eine Weile nicht mehr gesehen, ich gehe davon aus, dass sie mittlerweile ihre Welpen bekommen hat.

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