Am frühen Morgen weckt mich die Sonne, die am Horizont aufgeht. Ich schlüpfe in meine Kleider und gehe nach unten, um zu frühstücken. Als ich unten ankomme, sind alle Tische schon besetzt, also frage ich einen Mann der alleine am Tisch sitzt, ob ich mich hinzusetzen darf. Alex ist Amerikaner, genauer gesagt aus Kalifornien, von Beruf Diplomat, welchen er jetzt aber an den Nagel gehängt hat. Er reist für zwei Monate, besucht dabei Nepal, Indien und Sri Lanka und geht heute auf eine 4-tägige Wanderung nach Annapurna.
Ich bin froh ein bisschen plaudern zu können, weil sich das alleine am Tisch sitzen, irgendwie komisch anfühlt.
Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von Alex, er wird erst am Dienstag wieder zurück in Pokhara sein.
Nach dem Frühstück gehe ich als erstes aufs Roof Top, weil man einen fantastischen Blick auf einen der Himalaya Berge hat, einen 6900m hoher Berg.
Beeindruckend ragt er hinter dem Sarangkot auf, kleine Wolken drehen um seine Spitze und der Schnee leuchtet strahlend weiss, vor einem atemberaubend blauen Himmel.
Ein wunderschöner Anblick, majestätisch und ehrfurchtsvoll zugleich.
Ich stehe eine Weile da, geniesse die Aussicht und bin einfach nur zufrieden.
Später verlasse ich das Roof Top wieder, gehe ins Zimmer um ein bisschen zu lesen und mache mich gegen den Mittag auf, zu Jiva’s Café & Spa, dass direkt am Phewa Lake liegt.
Dort gönne ich mir eine Nacken, Rücken, Schulter Massage und eine Pediküre, geniesse dabei den Blick auf den See und bin herrlich entspannt.
Dazu gibt’s frischen und kalten Grüntee mit Honig, Lemon Water und einen griechischen Salat mit hausgemachtem Käse. (ja ihr lest richtig).
Ich setze mich auf einen der Liegestühle, lese und telefoniere mit meiner Mutter, der Empfang ist zum Glück ausgezeichnet.
Am frühen Abend mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel, dusche, und mache mich fürs Abendessen bereit. Als ich das Hotel verlasse, bleibe ich bei Rami im Büro hängen und plaudere mit ihm über dies und das. Ein echt lieber Kerl der extra für mich noch ins High Camp angerufen hat um nachzufragen ob Tobi und Bennet auch ja angekommen sind.
Sie sind beide gut angekommen, worüber ich froh bin.
Um acht Uhr mache ich mich zum Abendessen auf und setze mich alleine in ein Restaurant, den E-Reader im Gepäck.
Chicken Tikka Masala, einfach nur fein!
Nach dem Essen verweile ich noch ein bisschen bevor ich mich auf den Weg zur Old Blues Bar mache wo ich weiss, dass es Live Musik gibt.
Das Lokal ist relativ leer und ich bleibe zuerst etwas unschlüssig stehen und überlege, ob ich reingehen soll. Die Entscheidung wird mir abgenommen, da einer der Barkeeper mit Namen Robin rauskommt und mich einlädt reinzukommen. Also gehe ich mt und bestelle mir ein Bier, setze mich in eine der Ecken und lausche der Musik die nicht schlecht ist, nur ein bisschen zu laut. Nepal hat wohl keine Bestimmung was das Maximum von Dezibel angeht.
Da nicht viel los ist und ich sozusagen die einzige Touristin im Lokal bin unter all den Einheimischen, lädt mich Robin zum Billard spielen ein, wo ich zweimal gegen ihn gewinne.
Wir haben es echt witzig und ich geniesse die Gesellschaft. Als die Bar schliesslich um elf schliesst, setzen wir uns zu viert in den Garten. Ameet, ein Gitarrist (mit grandiosem Talent, den ich schon vor ein paar Tagen spielen gehört habe), Rocia, eine junge Frau aus Santiago De Chile, Robin und ich, bleiben noch lange sitzen, geniessen den lauen Abend, hören Musik und plaudern bis spät in die Nacht.
Um zwei Uhr morgens mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel, wo der Wachmann etwas verwirrt ist, so spät in der Nacht noch für mich aufschliessen zu müssen.
Ich witzle ein bisschen mit ihm herum und gehe anschliessend hoch in mein Zimmer, putze meine Zähne und haue mich aufs Ohr.