Leicht verkatert vom Vorabend, stehen wir auf und begeben uns in den schönen Garten, unseres Hotels.
Bennet hat schon gefrühstückt, sitzt aber noch in der bequemen Schaukel im Garten, als wir herunterkommen. Ich bestelle mir ein Müsli, bestehend aus Haferflocken, Jogurt, Bananen, Äpfeln und Granatapfelkernen, Tobi sich ein Continental Breakfast mit Kartoffeln, Speiegeleiern und Toast. Es ist noch etwas bewölkt, doch die Sonne drückt schon durch.
Bennet setzt sich zu uns und gemeinsam besprechen wir die Pläne für den heutigen Tag.
Tobi und ich sind um elf Uhr zum Paragliding verabredet, also ziehen wir uns danach aufs Zimmer zurück um uns mit einer dicken Schicht Sonnencrème einzuschmieren.
Pünktlich treffen wir am Traveldesk ein und warten auf unsere Leute, die uns abholen sollten. Um halb zwölf trifft dann ein einzelner Taxifahrer ein der uns zum Klub bringen soll, unterwegs steigen noch zwei Chinesen aus Hongkong hinzu.
Zu viert werden wir zur Paragliding Schule gebracht wo wir uns eintragen müssen, ehe es endlich losgeht.
Insgesamt zu zwölft, quetschen wir uns dann in den Mahindra 4×4, der ein wenig Ähnlichkeit mit dem Land Rover Defender hat.
Wir fahren auf den Berg Sarangkot hoch, wo wir auf ungefähr eintausendsechshundert Metern starten werden. Die Fahrt hinauf ist sehr holprig, die Strasse steil und zum Teil nicht ganz ungefährlich, trotzdem geniesse ich die Fahrt.
Oben angekommen, sind schon sehr viele Gleitschirme auf dem Boden ausgelegt, bereit für den optimalen Aufwind zum Starten. Auch wir gehen zu Fuss ein Stück den Berg hoch und werden unseren Piloten zugeteilt.
Raas, wie mein Pilot heisst, stammt aus Pokhara selbst und fliegt seit fünf Jahren mit Touristen. Er instruiert mich zuerst, denn es ist relativ windig und die Schirme haben im Wind enorme Kraft. Der Start geht dank des Windes sehr einfach, ich muss nur ungefähr zwei Schritte laufen. Auch Tobi startet wunderbar entspannt, seinen ersten Gleitschirmflug. Es ist windig und trotzdem herrlich still. Die Aussicht ist atemberaubend, der grosse See liegt weit unter uns. Unter mir sehe ich die angelegten Terrassen, welche zum Anbau von Reis dienen. Es ist alles wunderschön grün, ein kleiner Tempel befindet sich dazwischen.
Die Sonne scheint und weit hinten sieht man die leichten Konturen des Himalaya Gebirges, leider ist die Luft aber zu wenig klar.
Mein Pilot macht mit mir ein paar Drehungen und ich spüre die unglaublichen Kräfte, geniesse den Moment und gebe mich dem Gefühl von Glückseligkeit hin.
Der Flug dauert ungefähr zwanzig Minuten und unten angekommen, steht ein freudestrahlender, etwas bleicher Tobi, der seinen ersten Gleitschirmflug in vollen Zügen genossen hat. Er ist genauso begeistert wie ich und zusammen mit den anderen, begeben wir uns zum nächsten Restaurant, wo wir unseren Piloten einen Drink spendieren und ausgelassen mit ihnen plaudern.
Später werden wir bei der Schule wieder abgeladen und treffen uns mit Bennet zu einem verspäteten Mittagessen.
Wir berichten ihm begeistert von unserem Tandemflug und reissen ein paar Witze.
Wir gehen in ein Restaurant wo wir am ersten Abend schon mal waren und werden freudig von der Strassenhündin begrüsst, die sich meistens im Restaurant aufhält.
Ich habe sie liebevoll Girlie getauft. Sie begrüsst und begleitet uns jeden Tag ein Stück, wenn wir am Restaurant vorbeilaufen, auch heute wieder.
Sie liegt friedlich neben unserem Tisch und beschützt uns vor jedem der es auch nur wagt, in unsere Nähe zu kommen. Wenn das passiert, rennt sie laut bellend und knurrend auf die Strasse, um den unwillkommenen Eindringling wieder zu vertreiben. Wir lachen und ich rufe sie wieder zu mir, was sie sofort macht, nur um dann zufrieden zu unseren Füssen, wieder einzudösen.
Nach dem Essen begleitet sie uns wieder bis zum Hotel, wo sich schwanzwedelnd von uns verabschiedet und zum Restaurant zurückkehrt. Am liebsten hätte ich sie gleich mitgenommen und behalten.
Hier in Pokhara kümmern sich die Einheimischen um die Strassenhunde.
Sie füttern sie, bringen sie zur jährlichen Kontrolle zum Tierarzt und machen alle Impfungen, Tests, usw.
Den Rest des späten Nachmittages verbringe ich damit, die Blogbeiträge zu schreiben, während Tobi und Bennet eine Wandertour für den nächsten Tag vorbereiten.
Am Abend machen wir eigentlich nicht mehr viel, ich lese ein bisschen während Tobi die Eintrittskarten für die Wanderung in den Nationalparks vorbereitet.
Wir gehen früh zu Bett.