Am frühen Morgen werden wir vom Gong des naheliegenden Tempels hier in Chinatown geweckt. Yangon ist schon sehr früh auf den Beinen ausser wir, denn wir bleiben bis halb neun Uhr liegen.
Danach stehen wir auf und frühstücken im Hostel. Es gibt irgendetwas undefinierbares, welches wir nicht anrühren, ein Spiegel für jeden, Toast, Konfitüre und Margarine. Ich esse nur das Ei und trinke einen Kaffee, Tobi hingegen haut rein.
Danach ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück und schreiben unsere Postkarten fertig, um die noch heute abschicken zu können.
Wir verlassen unsere Unterkunft am späten Vormittag und machen uns auf die Suche nach dem Post Office, welches in der einundvierzigsten Strasse ist. Dank der Regenzeit ist es bewölkt und sehr schwül, wir schwitzen innerhalb von Minuten. Die Sonne lässt sich nur für kurze Momente blicken, ansonsten bleibt sie verborgen. Nach ein paarmal durchfragen, finden wir endlich das Post Office und können unsere Postkarten abschicken.
Nach dem Post Office, flanieren wir ein bisschen durch Yangon, wo reger Betrieb herrscht. Überall und an allen Ecken werden Sachen verkauft, von Werkzeugen zu Fernseher, Strassenküche und Schuhe.
Es riecht nach Betelnuss, Feuchtigkeit und verschwitzten Menschen, eine nicht gerade appetitliche Mischung. Aber auch der Geruch von frisch gekochtem Essen, gebratenem Knoblauch und Kräutern mischt sich darunter. Kleine Tischchen mit Hockern sind aufgestellt, Getränke werden angeboten und das Fleisch hängt vor den Ständen an einer Schnur.
Auch Tobi und ich sind langsam hungrig und gehen nach Chinatown, wo wir uns in ein winzig kleines Restaurant setzen wo gerade mal Platz, für fünf Tische hat.
Wir bestellen uns je eine Schüssel Nudelsuppe mit Gemüse, Kräutern und Rindsfleisch, die herrlich schmeckt, aber auch sehr scharf ist.
Wir hauen ordentlich rein und geniessen die feine Mahlzeit. Das Essen mit Stäbchen ist uns mittlerweile so geläufig, wir haben es richtig drauf.
Nach dem Essen ziehen wir uns kurz auf unser Zimmer zurück, halten ein kleines Mittagsschläfchen, (ja, so schön kann das Leben sein), und ziehen nachher los, um die
Shwedagon Pagode anzuschauen. Sie ist riesig und wunderschön, umgeben von vielen kleinen Stupas, Nischen mit einem Buddha darin und grossen Plätzen, die mit Blumen geschmückt sind und Kerzen brennen. Wir werden von ein paar Mönchen zum Plaudern eingeladen und erfahren vieles über ihren Lebensstil und ihre Kultur. Die einen von ihnen waren auch schon in der Schweiz und so werden uns Bilder von unseren Bergen und dem Schnee unter die Nase gehalten. Die Begeisterung ist natürlich riesig und so bleiben wir ewig sitzen und unterhalten uns. Als es schliesslich dunkel wird, erstrahlt die Pagode im Licht und der Anblick ist schlichtweg atemberaubend. Die Stimmung der Menschen ist friedlich, das goldene Licht harmonisch und die Gesänge wunderschön.
Wir verweilen noch einen Moment um das Ganze in uns aufzunehmen, ehe wir die Shwedagon Pagode verlassen und mit dem Taxi zur neunzehnten Strasse fahren, um dort zu Abend zu essen.
Zum letzten Mal geniessen wir ein Myanmar Bier, plaudern mit den Einheimischen und geniessen ein wunderbares Abendessen.
Myanmar wird uns fehlen mit all den lieben Menschen, den wunderschönen Tempeln und Pagoden, der atemberaubenden Natur und der Freundlichkeit, mit der man uns hier stets begegnet ist. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass sich das niemals ändert, doch mit dem aufkommenden Tourismus, werde ich wahrscheinlich eines Besseren belehrt werden.
Schön, dass wir das authentische Myanmar noch erleben durften.
Nach unserem letzten Myanmar Bier gehen wir zurück ins Hostel, hüpfen noch schnell unter die Dusche, schreiben den Blog und gehen dann bald ins Bett.