Heute schlafen wir aus und gehen erst um neun Uhr frühstücken. Astrid sitzt schon am Tisch und schlägt sich den Bauch mit Nudeln voll, als wir uns zu ihr an den Tisch setzen.
Während Tobi sich einen Tee holt, stürze ich mich auf die Kaffeekanne und bestelle für uns Spiegel und -Rühreier.
Tobi ist ziemlich erkältet und hat Halsschmerzen, ständig läuft im die Nase. Vermutlich hat er sich auf der Busfahrt von Yangon nach Nyaung Shwe erkältet, da die Fahrer den Bus immer so extrem herunterkühlen.
Nach dem Frühstück gehen wir in unser Zimmer zurück und packen unsere Sachen zusammen. Zum Glück sind meine Kleider trocken, die ich am Vortag gewaschen habe.
Nachdem wir alles gepackt haben, gehe ich zum kleinen Büro auf der gegenüberliegenden Strassenseite, um die Tickets für uns zu organisieren. Astrids Ticket löse ich auch gleich mit.
Um eins treffen wir uns mit ihr in der Lobby, weil wir das Zimmer abgeben müssen.
Da wir erst um halb sieben abgeholt werden, lümmeln wir in der Lobby herum, plaudern und lesen, kaufen Fressalien für die lange Fahrt ein und gehen am frühen Abend essen.
Astrid und ich bestellen uns Tempura mit Gemüse, wer weiss wann wir die wieder irgendwo bekommen werden. Dazu gibt’s frischgepresste Fruchtsäfte für alle, Chicken Sweet and Sour, Fried Noodles und frittierten Fisch mit Kartoffeln. Wir hauen nochmals ordentlich rein, geniessen ein wunderbares Abendessen und machen uns anschliessend auf den Rückweg zu unserem Hotel.
Kurz nach halb sieben kommt das Tuc Tuc dass uns zusammen mit vier anderen Schweizern, drei Franzosen und einem Chinesen aufgabelt und zur weit entfernten Bus Station bringt.
Dort angekommen, plaudern wir mit den Schweizern die aus Basel kommen und erfahren etwas über ihre Reise. Auf einem Kurztrip wollen sie sich so wie wir, das wunderschöne Myanmar anschauen und die Begeisterung ist ebenfalls so gross wie bei uns.
Nach ungefähr einer halben Stunde oder mehr, kommt endlich unser Nachtbus an und wir können einsteigen. Drinnen erwarten uns Kühlschranktemperaturen und burmesische Volksmusik. Inständig hoffen wir, dass diese nicht die ganze Nacht über andauert.
Wir fahren los und nach einer knappen Stunde kommen wir bei einer Art Raststätte an, wo sie Zahnbürsten und Erfrischungstücher an uns verteilen. Wir nutzen nochmals die Toilette, putzen uns die Zähne, kaufen noch ein paar Getränke ein und steigen wieder in den Bus.
Die Lichter gehen aus, die Musik stellt ab und wir sind froh um unsere Wolldecken, ist die Temperatur im Bus doch schon auf achtzehn Grad heruntergekühlt.
Die Einheimischen tragen Wollmützen und Schals. Man könnte meinen, wir befinden uns auf einem Skiausflug und nicht auf einer achtstündigen Fahrt nach Mandalay, wo Temperaturen von bis zu fünfunddreissig Graf herrschen.
Unterwegs hält der Bus nochmals an und zwei Polizisten steigen ein, kontrollieren das Gepäck von ein paar Einheimischen, leuchten mit der Taschenlampe in alle Gesichter und verlassen den Bus wieder.
Unser Bus setzt sich wieder in Bewegung und mit dem MP3 Player in den Ohren, nutze ich die lange Fahrt um den heutigen Blog zu schreiben.
Ich bin müde und hoffe, dass ich bald einschlafen kann und es Tobi wieder besser geht.
Nachdem ich mit dem Blog fertig bin, lese ich noch ein bisschen und höre Musik. Die meisten sind schon eingeschlafen und es ist ruhig in unserem Bus.
Draussen zieht die Landschaft an mir vorbei, doch ich sehe nicht viel. Höchstens mal das Aufleuchten eines Scheinwerfers, wenn uns ein Auto entgegenfährt.
Die Strasse ist holprig und uneben, so fällt es mir schwer, einzuschlafen.
