Nach einer sehr erholsamen Nacht, wache ich um sechs Uhr morgens auf weil die Musik des Tempels schon wieder zu laufen anfängt. Sie ist relativ laut und auch wenn sie schön klingt, hätte ich mich über mehr Ruhe gefreut. Tobi, der nicht so einen leichten Schlaf hat wie ich, kriegt von alldem nicht viel mit. Um halb acht klingelt dann der Wecker zum ersten Mal und um acht zum zweiten Mal. Wir stehen auf und stellen fest, dass die Wäsche über Nacht kaum getrocknet hat, trotz Klimaanlage. Also stellen wir den Wäscheständer aufs Bett und lassen den Deckenventilator auf höchster Stufe laufen. Wir ziehen uns an und essen auf der Hotelveranda unser Frühstück. Spiegelei mit süssem Toast und einen Triple Mix Kaffee dazu. Danach besprechen wir unsere Pläne für die weitere Reise durch Myanmar. Eigentlich wollten wir weiter in den Süden reisen um dort eine riesige Buddha Statue anzuschauen, doch da die Bus und-Zugfahrten in Myanmar zum Teil zur Tagesreise werden und unsere Zeit hier begrenzt ist, einigen wir uns darauf, den Nachtbus nach Inle Lake zu nehmen, der nördlich von uns liegt. Da Astrid in dieselbe Richtung will wie wir, rufe ich sie schnell an und informiere sie über unsere neuen Pläne.
Sie freut sich riesig und organisiert für uns sogar die Bustickets von Kin Pun bis Bago.
Mega lieb! Wir verabreden uns für kurz vor halb zwölf an der Busstation. Kurz vor halb zwölf verlassen wir unser Hotelzimmer und Astrid läuft uns schon entgegen. Zu dritt steigen wir in den Pickup mit Sitzfläche ein und fahren nach Kyaikito, wo wir in einen anderen Bus einsteigen müssen. Da man hier überall die Bustickets kaufen kann und jeder Sitzplatz mit einer Reservation hervorgeht, kann es manchmal auch passieren, dass derselbe Platz zweimal gebucht wird. Das war auch in unserem Fall so, denn wir müssen von unserem Platz wieder aufstehen und wechseln. Doch so einfach ist es nicht gewesen denn zuerst schicken sie einfach mal Tobi in die letzte Reihe und während ich so dasitze, geht erst mal gar nichts mehr. Danach kommt der Guide wieder und schickt mich ebenfalls nach hinten. Anscheinend haben sie sich nun alle geeinigt, wer, wie und wo sitzt. Irgendwann fährt der Bus dann endlich ab nur um eine halbe Stunde später, die obligatorische Pause beim Restaurant einzulegen, die wir auf dem Hinweg schon gehabt hatten. Wir trinken zu dritt einen Kaffee und nutzen die nicht gerade sehr saubere Toilette. Wer weiss, wie lange wir noch haben bis Bago. Nach ungefähr weiteren zweieinhalb Stunden Fahrt, kommen wir endlich in Bago an. Als wir aussteigen, läuft schon einer mit unseren Rucksäcken davon, der eine in die eine Richtung, der andere in die andere Richtung. Während Tobi seinem Rucksack nachrennt, kommen Astrid und ich überhaupt nicht mehr draus, denn alle anderen Fahrgäste laufen in die entgegengesetzte Richtung davon. Astrid rennt los und holt Tobi mitsamt seinem Rucksack zurück, während ich dem anderen Kerl zu erklären versuche, warum wir ihm nicht folgen können, weil noch einer fehlt. Riesen Durcheinander und völlig unnötigen Stress, unser Nachtbus fährt nämlich erst um sechs Uhr abends von Bago los und es ist erst nachmittags um drei.
Wir können unser Gepäck in der Busstation lassen und haben Zeit, um Bago ein wenig zu erkundigen. Die Jungs von der Busstation versuchen mit aller Macht uns eine Tour mit dem Tuc Tuc anzudrehen, damit sie noch ein wenig Provision einstreichen können, doch wir lassen uns nicht überreden und beschliessen, zu Fuss zu gehen. Schliesslich hocken wir später noch mindestens zehn Stunden im Bus fest. Wir spazieren also ein bisschen durch Bago, schauen in einzelne Geschäfte rein, kaufen uns eine Sim Karte fürs Handy, damit wir mehr Internet haben und essen in einem kleinen Restaurant zu Abend. Leider waren unsere Reisnudeln mit Innereien vom Schwein vermischt, also lassen wir das Fleisch sein und essen nur den Rest. Um fünf Uhr nehmen wir dank strömendem Regen ein Tuc Tuc, dass uns zur Busstation zurückbringt. Dort warten wir bis nach sieben, bis der Bus endlich eintrifft. Wir vertreiben uns die Zeit damit, mit anderen Touristen zu plaudern, die ebenfalls auf der Durchreise sind. Das eine Pärchen ist von Thailand nach Myanmar gereist und fährt mit dem Bus nach Baghan, während wir zum Inle Lake wollen.
Kurz vor halb acht kommt endlich unser Nachtbus und wir können einsteigen. Da wir im Voraus schon gewusst haben, dass die Chauffeure den Bus komplett herunterkühlen, haben wir schon die langen Hosen angezogen und uns langärmelige Sachen rausgesucht.
Zu unserer Überraschung ist der Bus sehr luxuriös und es hat Wolldecken, die uns für die Fahrt warmhalten.
Nun sitze ich jetzt also im Nachtbus und wir fahren nach Inle Lake, wo wir in den frühen Morgenstunden ankommen werden. Hinter uns hat es ein kleines Kind, dass immer wieder zu weinen anfängt, ich hoffe aber sehr, dass es irgendwann einfach einschläft.
Hoffentlich verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle. 😊