26.07.2017. Die Fahrt geht weiter

Die Nacht vergeht schnell und morgens um fünf Uhr früh, werden wir von lautem Gerumpel, starken Windböen und Regenfällen geweckt. Stromausfall war die Folge und schnell wurde es heiss in unserem Zimmer. Glücklicherweise nur für kurze Zeit denn schon bald, summte die Klimaanlage wieder friedlich vor sich hin.

Wir bleiben bis um sieben Uhr liegen, stehen dann auf und gehen hinunter zum Auto, um unsere Sachen hinein zu räumen. Vor allem unsere frischgewaschene Wäsche, um die wir sehr froh sind. Nachdem alles eingeräumt ist und wir die Dachbox wieder aufs Fahrzeugdachgeschnallt haben, gehen wir zurück ins Hotel, um zu frühstücken. Es ist schon wieder heiss und tropisch draussen und der Schweiss läuft uns in Rinnsalen über den Rücken und das Gesicht.

Kurz nach dem Frühstück fahren wir endlich los, Richtung Delhi.

Der Morgenverkehr ist dicht und laut, die Tuc Tuc’s blockieren die Strassen und die Abgase stinken wie die Pest. Wir kämpfen uns durch die drängelnden Fahrzeuge hindurch und sind etwas genervt. Die verdammte Huperei wo übrigens überhaupt nichts bringt, lässt unser Trommelfell schier platzen, so giftig und laut sind sie.

Nachdem wir Amritsar hinter uns gelassen haben, kommen wir auf eine Autobahn, die zweispurig befahrbar ist. Hier hupen die Inder zwar immer noch, aber wenigstens ist der Verkehr nicht mehr so dicht.
Auf unserem Weg nach Delhi wollen wir eigentlich einen Abstecher nach Shimla machen, einem Ort in den Bergen in Richtung Leh. Wir fahren dabei durch wunderschönes grünes Land mit Reisfeldern, Mais, Zuckerrohr und anderen Feldern. Viele Menschen sind damit beschäftigt, frische Bananen und andere Früchte am Strassenrand zu verkaufen. Als wir die Autobahn verlassen und die Bergstrasse nach Shimla beginnt, kehren wir auf halber Strecke wieder um, da die Strasse so schlecht ist, dass wir ewig gebraucht hätten, um hochzufahren. Stattdessen ändern wir unsere Richtung und fahren nach Badhi. Auf dem Weg dorthin, fahren wir an relaxenden Kühen und Hunden vorbei, durch kleine Städte und Dörfer. Da es schon Nachmittag ist beschliessen wir, ein günstiges Hotel zu suchen, weil bei den Temperaturen und Luftfeuchtigkeit an Schlaf draussen im Auto, nicht zu denken war. Für umgerechnet siebenundzwanzig Franken finden wir ein kleines Hotel und nehmen uns dort ein Zimmer. Der Hotelbesitzer lädt uns spontan zum Essen ein und erteilt uns eine Geschichtsstunde, über Indien und die Sikhs.

Das Essen ist superfein, es gibt Linsen Dahl, Kartoffeln mit Curry gewürzt, Reis und Naturjogurt gegen die Schärfe. Anschliessend zeigt er uns das ganze Hotel zusammen mit der Dachterrasse, wo ein paar Arbeiter ein Strohdach bauen. Wir unterhalten uns lange mit ihm und erfahren so einiges über die verschiedenen Religionen und Kulturen, Indiens. Am Abend dann bedanken und verabschieden wir uns und gehen duschen. Nach einem feinen Lassi setze ich mich an den Laptop und schreibe Blog, während Tobi sich mit dem Handy in die Ecke des Zimmers stellt, um eine bessere Internetverbindung zu haben. So vergeht wieder ein Tag und wir haben interessante Menschen getroffen und neue Eindrücke gewonnen.

 

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