09.07.2017. Iranisches Frühstück an der Tankstelle und ein Besuch in Esfahan

Die Nacht war heiss, so heiss das Tobi irgendwann mitten in der Nacht aufstand und die Seidenschlafsäcke aus einer der Kisten holte. Wir hatten alle drei Seiten offen und den Ventilator über unsere Köpfe gehängt und obwohl ein kleiner Tornado um unser Fahrzeug herumwirbelte, brachte auch er keine Abkühlung.

Irgendwann konnten wir trotz der Hitze ein wenig schlafen, jedoch standen wir kurz nach sieben am Morgen wieder auf.

Wir räumten unsere Sachen zusammen und fuhren direkt wieder auf die Autobahn und in Richtung Esfahan, welches noch über zweihundert Kilometer von uns entfernt war. Unterwegs kamen wir an einer Raststätte vorbei, wo wir Halt machten und einen starken Kaffee tranken, damit wir ein wenig wacher wurden. Wir setzten uns mit unserem heissen Kaffeebecher auf die Treppe der Raststätte und beobachteten eine Gruppe Iraner, die zwischen zwei LKW’s, auf einem Teppich auf dem Boden sassen und dem einen zuhörten, der mit einem Tamburin musizierte und dazu sang.

Dem einen Kerl fielen wir wohl auf, denn er winkte uns zu sich.

Als wir kamen wurden wir sogleich eingeladen, uns zu ihnen zu setzen und mit ihnen Tee zu trinken und Frühstück zu essen, dass aus einem iranischen dünnen Fladenbrot bestand, dass man mit Rühreier und Tomaten ass. Es war mega fein und wir hatten viel Spass mit ihnen. Wir lauschten der Musik und klatschten mit den anderen im Rhythmus mit, plauderten und unterhielten uns mit Händen und Füssen.

Wieder waren wir über die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Iraner erstaunt, die uns ohne zu zögern einfach in ihren Kreis aufnahmen und uns mit ihrer Neugier fast ein bisschen überforderten.

Einfach eine tolle Erfahrung.

Natürlich wollten sie auch Bekanntschaft, mit unserem Cool running’s machen und einen Blick ins Innere werfen, was sie total begeisterte.

Unter grossen Oh’s und Ah’s, öffnete Tobi für sie noch unser Klappdach und sie konnten kaum glauben, was sie da sahen. Natürlich gab’s noch ein paar Fotos und Videos, wo sie sich alle mit vollstem Stolz, vor unserem Auto aufstellten.

Danach fuhren wir zu dritt los Richtung Esfahan, schön ihm Konvoi. Wir fuhren zwischen den beiden Lastwagen, die uns sozusagen beschützten, damit uns ja nichts passieren konnte. Einfach total süss, wie sie sich um uns kümmerten, als würden wir zur Familie gehören.

Vor der Verzweigung von Esfahan und Ardetsan fuhren wir nochmals rechts raus um uns zu verabschieden. Wir wurden noch mit einer Melone beschenkt und ich schenkte ihnen als Dankeschön, meine letzte Tafel Schweizer Schokolade, die sie mit Freude entgegennahmen.

Danach winkten wir ihnen noch, bevor wir nach Esfahan weiterfuhren und sie ihren Weg nach Ardetsan einschlugen.

Es war schon wieder verdammt heiss und als wir in Esfahan ankamen, gingen wir zuerst in ein kleines Café, um dort etwas zu essen und zu trinken. Nach einem superfeinen Salat und einer Flasche Wasser, fühlten wir uns schon viel besser und machten uns auf den Weg, die alte Brücke von Esfahan zu besichtigen. Das Flussbeet war komplett ausgetrocknet und die Pedalos, lagen auf dem Trockenen. Wir spazierten über die Brücke, machten ein paar Bilder und machten uns anschliessend auf die Suche nach einem Lebensmittelladen, weil wir unbedingt noch Wasser brauchten. Das war gar nicht mal so einfach und wir mussten in einem Hotel nach einem Stadtplan fragen, damit wir einen Laden finden konnten. Wir kauften ein paar Wasserflaschen, damit wir den Trinkwassertank auffüllen konnten und konnten mit dem Wasserschlauch des Ladenbesitzers noch den Brauchwassertank gratis auffüllen.

Am späteren Nachmittag verliessen wir Esfahan und machten uns auf den Weg nach Shiraz, welches über vierhundert Kilometer von uns entfernt liegt. Unterwegs fuhren wir wieder durch die Wüste, vorbei an kleinen Dörfern und Ständen, wo Melonen und andere Früchte verkauft wurden.

Tobi hielt noch an einem der Stände an um Bananen zu kaufen.

Kurz vor sieben Uhr fanden wir hinter einer alten Hütte die von einer Mauer umgeben war, einen Platz für die Nacht. Optisch abgeschirmt von der Hauptstrasse, damit uns nicht gerade jeder sehen konnte, richteten wir unser Nachtlager ein.

Wir waren froh als die Sonne endlich unterging und die Temperaturen ein wenig abkühlten.

Ein roter Mond ging auf und die Sterne kamen hervor, in der Wüste ein absolutes Muss!

Nun hoffen wir, dass wir in dieser Nacht etwas besser schlafen werden, als in der letzten.

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