Wir wurden vom sanften Rauschen der Wellen geweckt und davon, das tausende von kleinen Fliegen auf unserer Sonnenstore hockten, um den Tau zu trinken. Damit aber nicht genug, versuchten sie doch dabei auch noch, durch die Ösen unseres Moskitonetzes einzubrechen, was ihnen teilweise sogar auch gelang. Also schlossen wir die Seiten und standen auf. Da uns leider das Brot ausgegangen war, machte sich Tobi mit dem Rucksack und einer Flasche Wasser auf den Weg ins ca. drei Kilometer entfernte Dorf namens Orei. In der Zwischenzeit holte ich den Blog vom Vortag nach und sortierte die letzten Bilder. Danach las ich noch ein paar Seiten in meinem Buch und beobachtete die Fischer, die mit Harpune und Taucherbrille auf der Jagd waren. Sie hatten immerhin einen kleinen Tintenfisch gefangen um ihn für die Fischerruten, als Köder zu verwenden. Es war sehr spannend, ihnen dabei zuzusehen.
Als Tobi nach ca. zwei Stunden zurückkehrte, waren wir beide hungrig und futterten erstmals etwas zum Frühstück. Nach dem Abwasch setzten wir uns wieder in unsere Campingstühle und lasen, jeder in sein Buch vertieft. Als mein Buch endete, spazierte ich ein wenig am Strand entlang. Tobi gesellte sich zu mir und wir betrachteten das Meer und den ganzen Müll, der am Strand lag. Was für eine Schande! Und keinem käme es in den Sinn, hier mal richtig zu säubern! Ausser wir. Wir holten unsere Arbeitshandschuhe und Müllsäcke raus und machten uns an die Arbeit. Das viele Plastik, sowie Schuhsohlen, Dosen, Petflaschen, Deckel, ganze Kanister, Styroporteile, Seile, Strohhalme, Kaffeebecher, Plastiktöpfe, zum Teil auch ganze Schuhe und noch vieles mehr, nahmen wir zusammen.
Für ca. Hundert Meter, hatten wir ganze zehn Abfallsäcke gefüllt. Vieles wurde vom Meer angeschwemmt, aber es gab auch Gegenstände und Sachen, die von den Leuten hier, einfach achtlos weggeworfen wurden. Unglaublich!
Die Sonne brannte erbarmungslos auf unsere Köpfe aber zum Glück ging ein angenehm kühler Wind.
Wir waren stolz auf unsere Arbeit und das Ergebnis konnte sich definitiv sehen lassen.
Wir stellten die Müllsäcke demonstrativ vor unser Auto, damit sie jeder sehen konnte.
Doch die Leute, die an uns vorbeifuhren, während wir am Strand denn Müll zusammenräumten, schauten nur kurz hin und fuhren dann weiter. Verdammte Ignoranten! Würde man sich jede Woche nur eine Stunde Zeit nehmen um aufzuräumen, würde es niemals so aussehen. Zudem ist es für die Tierwelt absolut schädlich. Viele Vögel verenden grausam, weil sie den Abfall fressen. Meeresschildkröten verhungern, weil sie einen Plastiksack mit einer Qualle verwechseln und der Plastiksack sich im Magen der Schildkröte aufbläht und somit ihr Hungergefühl nachlässt. Andere Tiere ersticken an den Gegenständen, werden krank oder verenden qualvoll wegen der giftigen Substanzen.
Wir beendeten unsere Säuberungsaktion, als uns die Müllsäcke ausgingen, zogen unsere Handschuhe aus und genehmigten uns einen ordentlichen Schluck Wasser. Leider war uns das Bier ausgegangen.
Wir setzten uns in die Sonne und betrachteten zufrieden unser Ergebnis.
Später gegen den Abend setzten wir uns mit den Resten des gestrigen Abendessens an den Tisch und diskutierten über die Ausmasse von Abfall in den Weltmeeren.
Danach betrachteten wir den schönen Sonnenuntergang und besprachen die Pläne für den nächsten Tag. Wir werden die Halbinsel morgen verlassen.