Der Verkehr war die ganze Nacht so laut, dass wir unser Bett wieder einmal in die untere Etage unseres Fahrzeuges zügelten, damit wir wenigstens etwas Schlaf abbekamen.
Am Morgen waren wir dann auch ausgeruht und gut gelaunt in den Tag gestartet, obwohl es draussen zuerst noch regnete und die Dusche so verkalkt war, dass kaum Wasser aus der Brause kam.
Wir assen auf die Schnelle ein paar Scheiben Brot, füllten unseren Rucksack mit unserer Wasserflasche, Kamera und Regenjacke und machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Wir nahmen den Bus bis zum Hauptbahnhof Larissa und von dort die Metro, bis zur Akropolis.
Wir waren kaum in die Metro eingestiegen als Tobi mich an der zweiten Haltestelle anschaute und meinte, der Fahrgast hinter ihm hätte ihm das Geld aus dem Portmonee gestohlen. Wir sprangen aus der Metro und rannten die Rolltreppe hoch, natürlich absolut erfolglos, weil wir nicht einmal wussten, wer es gewesen sein könnte.
Wenigstens waren alle Ausweise und Bankkarten noch drin und beim Betrag handelte es sich um höchstens dreissig Euro. Trotzdem absolut unnötig!
Wir liessen uns den Tag deshalb aber nicht verderben, stiegen wieder in die Metro ein und fuhren damit zur Akropolis. Dort angekommen, zahlten wir den Eintrittspreis von rund zwanzig Euro pro Person und besichtigten den berühmten Berg mit seinem alten Tempel. Es hatte durchaus etwas Beeindruckendes, mit den alten Säulen und dem weiten Blick über ganz Athen.
Die Ausgrabungsstätte ringsum war riesig und die Menschenmengen strömten durch den grossen Park, trotz der frühen Uhrzeit. Die Wolken hatten sich nach dem kurzen Regenguss wieder verzogen und die Sonne brannte heiss vom Himmel.
Nach der Besichtigung der Akropolis waren wir hungrig und holten uns beim Take Away, eine Gyros. Danach nahmen wir die Metro und fuhren damit zum Parlamentsgebäude. Man muss dazu sagen, dass das griechische U-Bahnnetz nicht wirklich gut angeschrieben ist und es einiges an Geduld kostete, dass man wusste, auf welchem Perron man einsteigen musste um zum Ziel zu gelangen. Beim Parlamentsgebäude angekommen, war per Zufall gerade Wache Ablösung und wir schauten dem traditionellen Wechsel der Wachmänner zu. Es hatte etwas Witziges an sich, vor allem was die riesigen Schuhe betrafen, mit denen sie auf den Boden stampften. Aber es war auch sehr spannend.
Danach spazierten wir kreuz und quer durch die Altstadt, gingen shoppen, besichtigten alte Gebäude, usw. Da der Reisverschluss meiner Handtasche kaputtging, machten wir uns auf die Suche nach einem Schneider, waren jedoch erfolglos. Wir wurden vom einen Geschäft zum nächsten geschickt, fanden aber niemanden, der sich dieser unglaublich anspruchsvollen Aufgabe, gewachsen fühlte.
Also machten wir uns auf den Weg zum Markt.
Der grosse Markt von Athen war gespickt mit hunderten von kleinen Geschäften und mit Begeisterung marschierten wir etliche Stunden dort herum. Auch das alte Viertel wo die ganze Strasse voll war mit Antiquitätengeschäften die sie auch draussen auf den Strassen und zum Teil sogar auf Autodächern ausgestellt hatten, waren ein absolutes Highlight!
Als am Himmel dann wieder Wolken auftauchten, beendeten wir unseren Athen-Besuch für den heutigen Tag. Vom vielen Laufen waren wir auch ziemlich k.o. und unsere Füsse schmerzten. Wir machten uns auf den Rückweg, zuerst mit der Metro, dann mit dem Bus und am Camping angekommen, machte ich mich ans Kochen, während Tobi mit Nadel und Faden anfing, meine Tasche zu flicken.
Es war ein langer Tag und wir freuen uns nun, auf unser Bett!