27.05.2017, Athen, 2. Tag

Der Tag begann bewölkt, eigentlich hatte der Wetterbericht auch Regen vorhergesagt. Wir frühstückten unter der Sonnenstore, tranken Saft und besprachen, was wir uns am heutigen Tag alles ansehen möchten. Danach fuhren wir mit dem Bus und der Metro in die Innenstadt. Am grossen Markt von Athen, stiegen wir aus und flanierten durch die engen Strassen die wieder einmal vollgestellt waren, mit tausenden von verschiedenen Artikel.

Von Souvenirs über Kleider bis zu Taschen und Schuhen, konnte man hier alles kaufen. Die archäologischen Ausgrabungen die in dieser Umgebung getätigt wurden, werden hier einfach vergessen. Sie liegen eingezäunt und trotzdem unbeachtet da und die Menschen gehen daran vorbei, ohne einen Blick darauf zu werfen. Schade, für die griechische Kultur, wo sie doch sonst so darauf versessen sind, damit Geld zu machen.

In einem kleinen Stadtviertel, fanden wir einen weiteren grossen Markt, wo uns Oliven, Feta, Honig, verschiedene Früchte -und Gemüsesorten angeboten wurden, sowie Antiquitäten und Ramsch. Die Plätze waren so vollgestellt damit, dass man kaum alles aufnehmen und verarbeiten konnte. Die Händler schrien kreuz und quer über den Platz und jeder versuchte, den anderen noch mehr zu übertönen.

Wir kauften eine gute Portion Oliven und setzten uns damit auf eine Steinmauer und betrachteten das aufgeregte Treiben.

Nach unserer kleinen Pause, gingen wir hinüber zum Fleisch -und Fischmarkt der definitiv kein idealer Platz für Vegetarier und Leute ist, die keinen stabilen Magen haben. Schafshirne lagen auf den Tischen, neben Kuhköpfen, wo man noch die Augen sehen konnte,

sowie Schafsschädel, usw. Für uns interessant, für andere wiederum ekelerregend.

Leider hatten wir keine Kühltasche dabei, sonst hätten wir gleich noch unsere Einkäufe erledigt. Nach dem Markt kauften wir für Tobi noch Ohrstöpsel, weil er wegen des lauten Verkehrs nicht schlafen konnte. Danach schlenderten wir durch zahlreiche Strassen und Gassen, bis wir irgendwann keine Ahnung mehr hatten, wo wir waren.

Zahllose Obdachlose und Schwarzhändler kreuzten unseren Weg, liessen uns aber in Ruhe.

Gegen den Nachmittag waren wir langsam hungrig und in einem kleinen Restaurant assen wir etwas zu Mittag. Während Tobi ein Gyros reinhaute, futterte ich gemütlich einen Falafel-Wrap. Wir bezahlten für das Essen inkl. Getränke, etwa acht Euro

In der Nähe des Parlamentsgebäudes, besuchten wir den botanischen Garten, wo es auch Enten, Wasserschildkröten und diverse Vogelarten gab, die man bestaunen konnte. Leider immer eingesperrt, was wir überhaupt nicht nachvollziehen konnten. Nach dem botanischen Garten kamen wir zum grossen Zeus Tempel, wo man für die Besichtigung sechs Euro Eintritt hätte zahlen müssen. Wir spazierten stattdessen um den Park herum und bewunderten die eindrücklichen Säulen von aussen. Gegen den Abend waren wir dann langsam müde vom vielen Laufe, waren wir auch heute wieder stundenlang unterwegs gewesen.

Als wir in die Metro einstiegen, war ein Bettler im Wagon unterwegs. Nichts gegen Bettler, aber dieser war wirklich anstrengend. Er lief schreiend im Wagon auf und ab und das die ganze Fahrt bis zum Hauptbahnhof, bedrängte dabei die anderen Passagiere und brüllte ihnen ins Gesicht. Während die meisten versuchten, ihn zu ignorieren, wichen die anderen unbemerkt zurück oder wandten das Gesicht ab, so auch wir. In Athen gibt es sehr viele Romas sowie Menschen aus Pakistan und Bangladesch, welche den ganzen Tag betteln, die Kinder auf Diebestour schicken und auf der Strasse rumbrüllen, sowie versuchten, einem die Handtasche zu entreissen oder den Geldbeutel heimlich leerzuräumen, so, wie das Tobi hier am ersten Tag passiert war.

Für die Kinder hatte ich jeweils Bonbons dabei und wenn sie bettelten, gab ich ihnen ein paar von den Süssigkeiten.

Am Hauptbahnhof angekommen, warteten wir dann auf unseren Bus, der uns zum Camping zurückbrachte. Dort angekommen, gingen wir erstmal duschen, kochten etwas zu Abend und fielen ein paar Stunden später, todmüde ins Bett.

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