Nach einer erholsamen Nacht, ausnahmsweise einmal ohne Hundegebell, schlüpften wir aus den Federn und freuten uns auf einen neuen Tag. Die Sonne schien und der Himmel war strahlend blau. Wir räumten unsere Sachen zusammen, kauften beim Bäcker um die Ecke frisches Brot und in einem kleinen Laden, Oliven und Salami. Dann stiegen wir in unseren Göppi und fuhren los, Richtung Korinth.
Unterwegs fuhren wir durch hügeliges Hinterland, an Schafherden mit ihren Hirten und kleinen blauen Buchten. Bei einem Parkplatz machten wir eine Pause und als wir so auf das Wasser hinunterschauten, fielen uns die vielen runden Netze auf, die für die Fischzucht gebraucht werden. Mit dem Feldstecher beobachtete ich sie eine Weile und war entsetzt. Auf einem Schiff stand ein kleiner Hebekran, der mit einem Fangnetz in eines dieser runden Netze eintauchte und es wieder hinaushob. Es war bis oben voll mit zappelten Fischen, welche dann einfach lebendig in einen der grossen Plastikbehälter geworfen wurden. Das Fangnetz öffnete unten die Ösen und die Fische fielen in den grossen Behälter, wo sie dann zum Teil zerquetscht werden und qualvoll ersticken. Das wenige Wasser, nützt natürlich überhaupt nichts und diente vermutlich bloss dazu, die Behälter nach der Entleerung einfacher reinigen zu können. Ein brutaler Tod, wo sich der Konsument natürlich einen Dreck darum schert. Ich beobachtete das Szenario eine Weile und fragte mich, warum der Mensch so grausam ist. In der Fischfangbucht lag ein grosser Ölfilm auf dem Wasser, der bis weit aufs Meer hinausging. Tragisch, die Verschmutzung der Gewässer.
Leider wurden wir von den Wolken verfolgt und der Himmel öffnete urplötzlich seine Schleusen. Also verliessen wir den Parkplatz wieder und machten uns wieder auf den Weg. In einem kleinen Städtchen weiter unten, hielten wir direkt am Strand an und assen ein wenig Feta, Oliven, Salami und Brot zu Mittag. Der Regen hatte bereits wieder nachgelassen und die Sonne schien heiss auf uns hinunter. Wir beobachteten die schweren Öltanker, die vor der Ölraffinerie vor Anker lagen, die Gasflamme, die Tag und Nacht brannte und den Smog, der über der Raffinerie lag.
Die Sonne brannte schon fast unerträglich heiss auf unsere Köpfe. Deshalb fuhren wir nach dem Essen nach Ancient Korinth, wo hoch oben auf einem Berg, eine alte Festung aus der Zeit als die Türken über Griechenland hereinfielen, stand. Erstaunlicherweise zahlten wir keinen Cent Eintritt. Wir bekamen einen Plan in die Hände gedrückt und marschierten los. Es ging steil bergauf, durch drei Tore. Der Weg war mit Mohnblumen und Kamillen gesäumt und es duftete herrlich. Von ganz oben hatte man einen unglaublichen Ausblick über das Meer, die Städte und tausende von Olivenbäumen. In den Bergen hatten sich riesige Gewitterwolken aufgetürmt und von weitem hörten wir das Grollen des Donners und sahen die Blitze, die wütend aus den Wolken schossen. Ein imposantes Naturschauspiel!
Der Tempel von Aphrodite konnten wir ebenfalls noch besichtigen und als um drei Uhr die Besichtigung zu Ende war, kehrten wir zu unserem Fahrzeug zurück. Ein paar Südkoreaner sprachen uns auf unseren Cool running’s an und waren begeistert von ihm. Mir schenkten sie eine selbstgepflückte Mohnblume und wir schwatzten noch ein bisschen mit ihnen. Danach fuhren wir durch den alten Teil von Korinth, wo man auch archäologische Ausgrabungen bestaunen konnte und am Meer entlang durch den neuen Teil von Korinth. Der Küste entlang ging es dann durch das Gebirge und zwischen ein paar Steinen und Olivenbäumen, fanden wir einen Schlafplatz für die Nacht.
Hoffentlich hält das Wetter noch ein wenig!