08.05.2017. Podgorica
Es regnete die ganze Nacht und als ob das nicht genug wäre, zwitscherte auch ein Vogel bis in die frühen Morgenstunden. Alle anderen Vögel schliefen, nur er zog es wacker durch. Somit bekamen wir auch in dieser Nacht nicht besonders viel Schlaf.
Am Morgen um sieben Uhr verliessen wir unser warmes Bett wieder um im Restaurant des Bikercamps zu frühstücken und den Blog mit den Fotos hochzuladen. Wie immer bei schlechter Internetverbindung, dauerte dies eine Ewigkeit. Als wir dann endlich fertig waren, verliessen wir Trubjela und machten uns auf den Weg zur Hauptstadt von Montenegro, Podgorica.
Unterwegs kamen wir an einem wunderschönen Stausee vorbei, sowie atemberaubender wilder Natur. Der Kontrast zwischen den grünen Büschen und den schroffen, antrazithfarbenen Felsen, war vor allem im Sonnenschein mit den schwarzen Wolken im Hintergrund, besonders beeindruckend. Nach ca. einer Stunde Fahrt, erreichten wir Podgorica. Bei einem Einkaufszentrum machten zuerst wir Halt:
Folgende Gründe warum man als Reisender unbedingt ein Einkaufszentrum besuchten sollte:
- Freies Wifi
- Toiletten
- Man bekommt alles was man braucht
- Gutes Schlechtwetter-Programm
- Meistens Personal, das im mindesten Englisch spricht
So erledigten auch wir alles, was wir zu tun hatten, bevor wir uns im Stadtzentrum einen Parkplatz suchten und uns anschliessend mit Rucksack und Kamera auf den Weg machten.
Podgorica hat in dem Sinn eigentlich nicht wirklich viel zu bieten. Eine kleine Innenstadt mit diversen Bars, Pubs und Läden, einer schönen alten Kirche, zwei Moscheen und schönen Brücken, die über den Stadtfluss führten. Wir gingen ca. zweieinhalb Stunden in der Stadt umher und mir tat es im Herzen weh, als ich die vielen streunenden und mageren Hunde sah, die in Parks und in der Fussgängerzone herumlungerten.
Am späteren Nachmittag verliessen wir Podgorica wieder und brachen auf, Richtung Küste.
Auf dem Weg dahin, kamen wir an diversen Baustellen vorbei und wir amüsierten uns bestens über die Fahrweise und die Ungeduld der Montenegriner, wenn es darum ging, bei einem Baustellenlichtsignal zu warten, bis es grün war. Dazu muss man aber auch sagen, dass es ewig dauerte und auch unsere Geduld etwas auf die Probe gestellt wurde. Doch im Gegenzug zu den anderen Verkehrsteilnehmern, warteten wir wenigstens immer artig, bis es grün wurde. Dem klassischen Montenegriner reisst in der Regel nach fünf Minuten der Geduldsfaden und er fährt bei Rot durch die Baustelle nur um dann wütend hupend dem Gegenverkehr auszuweichen.
Es war wirklich witzig!
Nach einer langen Fahrt wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Küste belohnt, wobei man die schönen Buchten von Budva und Bécici bewundern konnte.
Tobi schoss ein paar Fotos und danach fuhren wir hinunter nach Bécici und nahmen uns einen Campingplatz, da wir nirgends die Gelegenheit hatten, irgendwo zu verschwinden. Für fünfzehn Euro blieben wir in Bécici und nach dem Abendessen schlenderten wir am Strand entlang und genossen den Blick aufs Meer.
Später gingen wir dann ins Bett und so ging ein weiterer Tag vorüber.