Am Morgen war der Himmel grau und es sah wieder einmal verdächtig nach Regen aus, also standen wir so schnell wie möglich auf, klappten unser
Hubdach zu und machten uns auf den Weg zur Küste. Bald liessen wir die grauen Wolken hinter uns und hiessen die Sonne willkommen. Bei einem Aussichtspunkt stiegen wir aus und der Wind toste uns sturmartig um die Ohren. Wir zogen uns die Kapuzen ins Gesicht und stiegen den kleinen Weg hoch um kurz darauf, eine wunderschöne Aussicht zu geniessen. Von oben sah man aufs Meer herunter und auf die zahlreichen Inseln, die vor der Küste liegen. Ein atemberaubender Anblick vor allem deswegen, weil sich die weissen Inseln klar vom Blau des Meeres abhoben. Kroatiens kontrastreiche Landschaft beeindruckte uns auch diesmal wieder aufs Neue.
Trotz des schönen Aussichtspunktes, gingen wir nach ein paar Fotos zügig wieder zurück zu unserem Auto und fuhren die kurvenreiche Strasse hinunter zum Städtchen Senj.
Als erstes mussten wir dringend einkaufen gehen, da unsere Vorräte aufgebraucht waren. Es war viel los und die Leute kauften alle fürs Wochenende ein. Auch wir stellten uns mit unseren Lebensmitteln in die Reihe und warteten, bis wir dran waren. Nach dem Einkauf machten wir uns auf den Weg zur Insel Pag. Auf dem Weg zum Fährhafen, kamen wir an wunderschönen kleinen Buchten mit strahlend blauem Wasser vorbei. Das Wasser war so klar, dass man jeden einzelnen Stein darin hätte zählen können. Das Meer wurde vom Wind gepeitscht und die Schaumkronen der Wellen, konnte man meilenweit entfernt, sehen.
Die Berge ringsum, schroff und kahl, mit wenigen Büschen, hoben sich vom Meer ab und verhinderten, dass die grauen Regenwolken zur Küste wandern konnten.
Bald kam der Fährhafen in Sicht und für umgerechnet fünfzehn Franken, lösten wir ein Ticket für uns und unseren Cool running’s. Zwanzig Minuten später, konnten wir im Bauch des Schiffes unser Fahrzeug abstellen und die kurze Überfahrt geniessen. Auf der Insel Pag angekommen, verliessen wir gemeinsam mit den anderen Passagieren das Schiff und machten uns auf den Weg zum obersten Teil der Insel. Wir wollten die uralten Olivenbäume besichtigen, welche dort vor langer Zeit gepflanzt wurden. Als wir dann ankamen, waren wir etwas enttäuscht, da sie schon wieder Eintritt verlangten. Wir sagten Nein und gingen auf eigene Faust ein bisschen umher. Kleine Eidechsen kreuzten unseren Weg und die Luft roch nach Kräutern wie Rosmarin und Thymian, wieder ein bisschen wie in Korsika. Mauern aus Natursteinen, Olivenbäume und so weiter. Wunderschön! Wir verweilten ein bisschen und genossen die Sonne. Es war für einen Moment windstill, da wir auf der Windschattenseite der Insel waren. Später besprachen wir, wie es weitergehen soll und einigten uns für einen Campingplatz. Jedoch dort angekommen, war dieser geschlossen und wir waren kurz ein wenig ratlos. Hier ist es sehr schwierig, unbemerkt hinter einer Ecke zu verschwinden. Glücklicherweise fanden wir dann aber doch noch ein gemütliches, windstilles Plätzchen und hoffen nun, dass niemand vorbeikommt und uns wieder wegschickt.