Wer kennt sie nicht, die berühmten Bücher von Karl May, wo Winnetou und sein Freund Old Shatterhand die Hauptrolle spielen. Als wir heute Morgen aufgestanden und losgefahren sind, ein Frühstück auf einem tollen Lookout genossen und anschliessend in den Paklenica Nationalpark fuhren, freuten wir uns auf die berühmte Kulisse, der Karl May Filme. Schroffe Berglandschaften, Steinhäuser, frisches Quellwasser und endlose Weiten, wie man sie kennt und liebt.
Wir wurden definitiv nicht enttäuscht!
Im Paklenica Nationalpark angekommen, zuerst einmal die Überraschung, dass hunderte Kroaten und Touristen mit Kletterausrüstung in den Park strömten. Alle top vorbereitet mit Seilen, Sonnenbrillen, kurzen Hosen usw. Und wir? Wir standen da in unseren Jeans, mit den Chucks an den Füssen und fragten uns wie es möglich ist, dass so viele Leute ausgerechnet am heutigen Tag hier sind. Klar, es war ja schliesslich auch top Wetter und dass an einem Sonntag, wie könnte es auch anders sein. Als uns die grösste Menschenmenge verlassen und Richtung Eingang des Parks geeilt sind, machten auch wir uns ready für unsere Wandertour. Wir schlüpften ebenfalls in kurze Hosen, cremten uns mit Sonnencrème ein, füllten unseren Rucksack mit selbstgemachten Sandwiches, Wasser usw. und marschierten die ca. zwei Kilometer zum Eingang des Nationalparks. Nach dem Anstehen an der Kasse, hatten auch wir für umgerechnet zwölf Franken unser Ticket. Schilder zeigten uns die Plätze an, wo die Winnetou Filme gedreht wurden und wir waren begeistert!
Wir gingen vorbei an den Horden von Kletterern, besorgten Eltern, kleinen Kindern, Familenhunden und Boxen, aus denen der heutige Kletterwettbewerb lautstark kommentiert wurde. Kopfschüttelnd eilten wir den Menschenmassen davon und sehnten uns nach den Geräuschen der Natur. Nach weiteren etlichen Kilometern kam dann endlich unsere Abzweigung und wir verliessen den Hauptwanderweg um auf einem kleinen Pfad, den Berg zu erklimmen. Der Pfad war steil und anstrengend und wir waren nassgeschwitzt, als wir oben ankamen. Bei diesem wunderbaren Panorama, gabs dann erst mal ein Sandwich und Wasser. Gemeinsam genossen wir die Stille und den Blick auf die Berge, um uns herum. Eine schwache Brise, brachte erfrischend kühle Luft und ein Falke kreiste über unseren Köpfen, auf der Suche nach Nahrung für seine Küken. Sein helles Kreischen, erfüllte die Luft. Nach einer Weile erhoben wir uns wieder und machten uns auf den weiteren Weg. Es ging der Krete entlang über Stock und Stein und alle Wölfe, Luchse und Bären, schienen schon vor einer Weile das Feld geräumt zu haben. Verständlich bei dem Lärm, der im Tal unten herrschte. Irgendwann ging’s dann steil bergab und unten im Tal schlugen uns die Menschenmassen wieder entgegen. Nach ca. sechzehn Kilometer Wanderung in knapp sechseinhalb Stunden, waren wir dann wieder bei unserem Fahrzeug angelangt. Froh aus unseren verschwitzten Schuhen und Socken zu kommen, atmeten wir erleichtert durch und machten uns auf, zum nächstgelegenen Campingplatz.
Die nette Dame am Empfang erklärte uns den Grund für den Massentourismus im Nationalpark. Anscheind sei es eine Tradition, am Tag vor dem ersten Mai in den Park zu gehen um dort mit kreischenden Babys den ganzen Tag in der Sonne zu sitzen, mit Freunden und Familien den Tag zu geniessen und sich im Klettern zu messen. Ach so ist das!
Auf dem Campingplatz angekommen, hiess es erst mal heiss Duschen, ein kühles blondes aufmachen und zum Abendessen Steaks mit Bratkartoffeln kochen. Danach richteten wir unser Bett ein, putzten uns die Zähne und fielen todmüde ins Bett.