Wir verliessen die Insel Krk am frühen Morgen und machten uns auf, in die Berge. Es war sehr windig und grauen Wolken waren im Anmarsch und wir konnten nur hoffen, dass das Wetter hielt, denn wir wollten heute wandern gehen. Auf einer kleinen und sehr engkurvigen Strasse ging es hoch und das Wetter wurde immer mieser. Bald waren wir vom Nebel umhüllt und es nieselte leicht. Schnee lag neben der Strasse und es war sehr kalt. Trotzdem liessen wir uns nicht abschrecken. Irgendwann kam unsere Abzweigung auf eine Schotterpiste und wir folgten ihr ca. zwei Kilometer, bis wir den Parkplatz für die Wanderwege fanden. Wir zogen unsere Wanderschuhe an, packten unsere frisch gefüllten Wasserflaschen und Proviant in unseren Rucksack, sowie unser Garmin GPS Gerät und Handy und marschierten los. Zuerst ging’s auf einem lockeren Kiesweg bergauf. Doch nach kurzer Zeit wurde ein richtiger Wanderweg daraus. Es ging sehr steil den Berg hinauf, durch steinige Passagen und tiefen Schnee, nassem Laub und rutschigem Holz. Es war ziemlich anstrengend und wir legten hier und da eine kleine Pause ein. Unterwegs stiessen wir auf Bärlauch und wir sammelten eine Menge davon ein. Weiter oben kamen wir zu einer leeren Hütte, wo wir eine Pause einlegten um uns für den weiteren Weg zu stärken.
Nach unserer Pause ging’s dann weiter und wir mussten richtig schwere Passagen durchqueren. Weiter oben wurden wir aber mit einer tollen Aussicht auf die Berge belohnt und die Sonne schien uns entgegen. Der Wind hatte ebenfalls nachgelassen und wir hatten perfektes Wanderwetter. Danach ging unser Weg immer wieder hoch und runter durch teils kniehohen Schnee und wir wurden ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Zum Teil mussten wir sogar klettern oder uns durch enge Felswände zwängen. Als wir nach ca. viereinhalb Stunden wieder bei unserem Fahrzeug ankamen, waren wir total erledigt, aber zufrieden mit unserer Leistung. Leider sahen wir weder Rehe noch Wölfe oder Luchse und Bären, welche aber anscheinend in diesem Gebirge sehr oft verbreitet sind, da unsere Route nahe an der slowenischen Grenze lag.
Wir räumten alle Sachen aus, hängten unsere Socken auf und besprachen, wo wir übernachten werden. Unsere Hosen waren nass vom Schnee, wurden aber dank Fussheizung, schnell wieder trocken. Doch was hätten wir nicht alles für ein Hotel und eine heisse Dusche gegeben, war es doch den ganzen Tag trotz Sonne ziemlich kühl.
Stattdessen war wildes Campieren angesagt und wir machten uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Weiter unten im Tal wurden wir zum Glück fündig und so gab es Tortellini mit selbstgemachter Bärlauchpesto und Steak zum Abendessen. Übrigens, die Pesto war ausgezeichnet! Leider sahen wir auch am Abend keine Tiere. Trotzdem war es ein interessantes Gefühl zu wissen, von welchen Tieren man an diesem Abend umgeben war.