15.04.2019. Wandertag im Jirisan Nationalpark und ein Besuch im Tapsa Tempel

Der Wecker klingelt um sechs Uhr morgens und um halb sieben stehen wir auf und packen unsere Sachen zusammen, räumen alles direkt ins Auto und setzen uns dann zum frühstücken in die unbeheizte Lobby.
Unsere Gastgeber haben das Frühstück schon vorbereitet uns zudem einen Teller mit Spiegeleier, Erdbeeren und Minitomaten hingestellt.
Dazu finden wir Toast, Marmelade und Cornflakes, ein toller Start in den Tag.

Auch der Belgier gesellt sich in die Lobby und wir unterhalten uns während dem Essen, verabschieden uns anschliessend und fahren los in den Jirisan Nationalpark.
Das Wetter ist absolut perfekt, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, der Frost von der Nacht ist aufgetaut und die verbliebenen Eiszapfen glitzern im Licht.

Am Parkplatz angekommen nehmen wir den Rucksack und die Kamera raus, studieren zuerst die Informationstafeln und machen uns dann gemütlich auf den Weg.
Ausser uns sind auch ein paar andere Leute unterwegs, hauptsächlich Koreaner denn das sind zum Teil ein echtes Wandervolk.
Ausgestattet als würden sie den Mount Everest besteigen, kommen sie uns mit bunten Allwetterjacken und robusten Wanderschuhen, Wollkappen und Handschuhen entgegen, in jeder Hand einen Wanderstock und mit einer verspiegelten Sonnenbrille im Gesicht.
Sie sehen zum Teil echt witzig aus aber ich finde es cool dass sie sich so für die Natur interessieren und nicht nur in den riesigen Städten bleiben, die in unseren Augen alle ein wenig gleich aussehen.

Es geht langsam aber stetig den Berg hoch und im Gegensatz zur Küste, hat hier der Frühling noch nicht gross Einzug gehalten.
Die Bäume sind zum Teil kahl und auch das Gras ist noch braun, dafür sind aber die Streifenhörnchen voll und ganz auf Frühling eingestellt.

Überall wuseln sie schwerbeschäftigt herum, rennen einander nach, schlagen dabei halbe Saltos und verschwinden zwischen den Bäumen.
Doch auch viele Mäuse sind unterwegs, kugelrund und pelzig sehen sie aus wie kleine Bälle die durch die Blätter rollen.
Wir bleiben immer wieder stehen, beobachten die Tiere und erfreuen uns an der Schönheit der Natur.
Auch Bären kann man hier mit ein bisschen Glück sehen, leider haben wir aber keinen zu Gesicht bekommen.

Wir laufen den langen Weg hoch und kommen auf dem Gipfel an, wo man einen riesigen Steinhaufen gebaut hat, der für die Koreaner heilig ist.
Dort setzen wir uns in die Sonne und ruhen uns aus, eine Koreanerin bringt uns ein paar Cherrytomaten und einen Apfel einfach so, was echt lieb ist.
Wir betrachten die Aussicht und geniessen die Stille, lassen unseren Blick über die Täler schweifen und betrachten die Landschaft.

Es ist wunderschön hier oben und nachdem wir unsere Pause beendet haben wollen wir eigentlich einen anderen Weg zurückgehen, doch dieser ist leider noch gesperrt weil noch nicht alle Wanderwege geöffnet haben.
Unten angekommen setzen wir uns auf eine Bank und essen unser Brot mit Schinken dass wir irgendwo in einem Laden gefunden haben.
Der Schinken ist ganz okay aber was wir nicht verstehen ist, dass die Asiaten generell immer alles überzuckern müssen.

Zurück beim Auto fahren wir zum Tapsa Tempel, wo wir unterwegs dahin wieder einmal an wunderschönen Kirschblütenbäumen vorbeikommen.
Der Weg führt uns durch ein malerisches Tal dass aussieht wie in der Schweiz und vorbei an Gewächshäusern und kleinen Dörfern, sowie Farmland wo die Einheimischen die Felder jäten und Gemüse anpflanzen.

Beim Parkplatz vom Tapsa Tempel angekommen, machen wir uns zu Fuss auf den Weg und kommen dabei an vielen verschiedenen Ständen vorbei, die in frittiertem Bierteig Oktopus, Kimchi und andere Sachen anbieten, sowie vielen Souvenirshops, und so weiter.

Es ist ein kleiner Fussmarsch hoch zum Tempel doch er lohnt sich, denn der Tempel besteht aus selbstgebauten Steinmauern und Blöcken, geschmückt mit bunten Lampions ist er zwischen den Wänden eines riesigen Felsens eingebettet.
Leider haben wir keine Sonne mehr drauf, trotzdem ist er wunderschön und mitunter für uns einen der Schönsten in Südkorea.

Wir machen ein paar Fotos, gehen die Steintreppen hoch und nehmen die wunderbare Stimmung wahr, die sich an solchen Orten manchmal ergibt.
Auf dem Rückweg verschwindet langsam die Sonne hinter den Berggipfeln und wir schaffen es gerade noch so vor der Dunkelheit nach Jeonju, wo wir eine Unterkunft gebucht haben.

Dort angekommen, bringen wir unsere Rucksäcke ins Zimmer und gehen dann im Stadtzentrum eine Pizza essen, denn manchmal brauche vor allem ich mal eine Abwechslung vom Essen.

Danach machen wir bald Feierabend und hauen uns aufs Ohr.

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