13.10.2018. Port Augusta und Spud’s Roadhouse

Am nächsten Morgen warten die Fliegen schon wieder wie Geier auf uns weshalb wir im Auto frühstücken, zusammenräumen und dann sogleich losfahren.
Zurück auf dem Highway werden wir dann noch von einem der grössten Transporte überrascht, welche wir je gesehen haben.
Zwei Trucks beladen mit je einem Rotor eines Windrades, pro Stück ca. an die 100m lang, kommen sie uns entgegen, je mit einer Polizeieskorte welche im Voraus dafür sorgt, dass die Strassen frei sind.

Wir haben das Glück mittendrin zu sein, sie sperren die Strasse vor und hinter uns weil sie dabei direkt bei uns um die Ecke biegen müssen.
Wie sie das hinkriegen ist echt der absolute Wahnsinn, weil sie die hintere Achse des Trucks unabhängig verschieben und selber lenken können.
Dabei können sie die hintere Achse so lenken, dass sie mit dem riesigen Teil problemlos um die Kurve kommen, was die auch noch können.
Ich wäre vermutlich zwei Tage später noch dran und würde dabei den Ärger halb Australiens auf mich ziehen.

Als die Trucks vorbei sind und die Strasse wieder frei ist, fahren wir weiter nach Port Augusta wo wir zum Coles fahren und noch ein wenig fürs Outback aufrüsten.
Anschliessend nehmen wir eine Tasche und füllen diese mit Brot, Butter, Käse, Salami und Oliven und machen uns damit auf den Weg zu einem Park direkt neben dem Coles, wo wir es uns auf einer Bank gemütlich machen und zu Mittage essen.
Ausser ein paar Aborigines ist hier niemand zu sehen, die Stadt wirkt wie ausgestorben und das an einem Samstag.

Als wir nach dem Mittagessen noch eine Weile herumlaufen und uns die Stadt ansehen, treffen wir auch hier auf niemanden, die Einkaufspassage ist ebenfalls leer.
Die Lösung des Rätsels, nein es ist kein Feiertag sondern alle sind am Boccia spielen.
Wir gehen zurück zum Auto und machen uns auf den Weg ins Outback, wo wir es zum letzten Mal nochmals so richtig geniessen wollen.
Unser Ziel ist das Spud’s Roadhouse in Pimba, wo wir im Jahr 2012 schon mal vorbeigekommen sind.

Das Spud’s hat für uns eine besondere Bedeutung weil wir damals mit einem Auto genau vor dessen Türen liegengeblieben sind, weil unsere Benzinpumpe defekt war.
Der damalige Manager John hat uns darauf angeboten, uns mit einem Anhänger nach Roxby Downs zu bringen, damit wir unseren Holden Commodore reparieren lassen können, was wir dankbar angenommen haben.
An diesem Tag sind wir den ganzen Abend von John zum Trinken eingeladen worden, alles ging aufs Haus und wir haben uns so wohl gefühlt.
Am nächsten Morgen hatte er uns mit dem Trailer nach Roxby Downs gebracht wo wir den Holden reparieren liessen und dann zurück nach Pimba fuhren, wo wir abermals im Spud’s übernachteten und mit John eine tolle Zeit hatten.
Leider ist John im Jahr 2015 an einem Herzleiden gestorben, weshalb nun seine Frau das Spud’s übernommen hat.

Trotz allem ist es schön, wieder einmal hier zu sein und wir können auf dem riesigen Platz vor dem Roadhouse übernachten, wo man inzwischen auch Duschen und Toiletten für die Reisenden gebaut hat.
Am Abend finden wir nach Längerem Suchen auch noch die Buchstaben die wir damals im 2012 an die Wand schreiben durften, sie sind unter einem Nummernschild versteckt.

Das Spud’s Roadhouse hat inzwischen Kultstatus weil wirklich jeder der auf dem Stuart Highway unterwegs ist, beim Spud’s Halt macht und etwas trinkt.
Pimba hat übrigens im Durchschnitt nur etwa 40 Einwohner und wurde ursprünglich erbaut, um die alte Bahnlinie zu unterhalten, welche für die Minen gebaut wurde.

Der Stuart Highway ist der längste Highway (2’834Km) in Australien und führt von Port Augusta bis nach Darwin einmal quer hindurch.
Es ist windig und erstaunlich heiss, so heiss dass wir in kurzen Hosen und mit Sommerschlafsack übernachten und kaum Schlaf finden.

Mitten in der Nacht fängt es auch noch zu Gewittern an und es regnet mitten in der Wüste, doch leider bringt auch der keine Abkühlung.

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