09.08.2018. Wir fahren nach Carnavon

Winzig kleine und blutrünstige Sandfliegen bringen es fertig, dass wir bereits kurz nach sieben Uhr morgens von unserm Schlafplatz flüchten, ohne Frühstück und Kaffee.
Der Himmel ist wolkenverhangen und es sieht nach Regen aus, das erste Mal seit Monaten.

Wir folgen der Sandstrasse und halten beim Lichtsignal an damit Tobi noch ein Minenfahrzeug fotografieren kann.
Wieder sind wir beeindruckt von deren Grösse, es ist schon gewaltig wenn die an einem vorüberfahren.
Als es auf grün umschaltet fahren wir weiter und biegen bald darauf auf den Great coastal Highway ab, Richtung Süden.

Wir sehen unterwegs Keilschwanzadler, sie sind riesig und wunderschön auch wenn sie gerade an einem toten Känguru herumzerren.
Wir kommen ihm ziemlich nahe und können ein paar Bilder machen, doch mit einem anderen Objektiv wäre es viel besser gewesen, trotzdem sind wir zufrieden.

Das IBS funktioniert im Moment ziemlich gut, bis jetzt haben wir noch keinen Linkalarm bekommen, wir hoffen dass es so bleibt.

Am Fortescue River machen wir bei einem Parkplatz Halt und setzen uns auf eine Bank um zu frühstücken, wir sind langsam hungrig.
Unten am Fluss hat sich ein riesiger Schwarm Pelikane versammelt und eigentlich wollten wir diese noch fotografieren, doch ein Touristenpaar mit Anhänger macht uns einen Strich durch die Rechnung, denn sie gehen so nahe heran, bis auch der letzte Pelikan wegfliegt.

So gibt’s für uns halt kein Pelikanfoto und nach dem Abwasch machen wir uns wieder auf den Weg, wir werden noch eine Weile unterwegs sein.
Bei einem Roadhouse machen wir kurz halt um zu tanken, der Diesel kostet uns pro Liter satte 1.86 AUD.

Danach fahren wir weiter und nach weiteren zwei Stunden legen wir eine kurze Mittagspause an um was zu essen.
Eigentlich wollten wir nur bis kurz vor Carnavon fahren und dort übernachten, um am nächsten Tag die Stadt anzuschauen und Helen und Shane zu besuchen, doch da es kilometermässig nicht mehr darauf ankommt, fahren direkt bis zu den beiden.

Unterwegs sehen wir dass eventuell die Möglichkeit besteht am Meer entlang zurück nach Coral Bay zu fahren, welches nördlich von Carnavon liegt, doch als ich die Tourist Information anrufe um nachzufragen, verneinen die leider.
Die Strasse führt direkt durch eine Station, deshalb handelt sich das kurze Stück um Privatgelände und ist somit für uns verboten, schade.

Trotzdem fahren wir runter bis Carnavon, biegen beim Turn off ab und folgen einer erneuten Sandpiste Richtung Meer.
Inzwischen hat es angefangen zu regnen, wir können es kaum glauben!

Das letzte Mal als wir Regen gesehen haben, war Ende April, dreieinhalb Monate ist das nun her.
Das Wasser verwandelt den Sand in eine Art Lehm und wir rutschen mehr oder weniger kreuz und quer über die Strasse, verirren uns zu allem Elend noch irgendwo in der Pampa und Shane muss uns die Koordinaten neu senden, damit wir die beiden finden können.

Irgendwo hinter einer Sanddüne sehen wir dann ihren Trailer und den Landcruiser, halten und sagen erstmals Hallo.

Wie immer eine riesen Freude und nach dem Abendessen setzen wir uns mit einer Flasche Wein zu ihnen rüber und machen es uns im Trailer gemütlich.
Wir spielen ein paar Runden UNO was saulustig ist und verbringen zu viert einen wunderschönen und amüsanten Abend und gehen erst kurz vor Mitternacht ins Bett.

Der Wind hat inzwischen minimal nachgelassen, trotzdem müssen wir zuerst unsere Windschütze mit einem Klett befestigen, damit sie nicht von den Stagen gerissen werden.

Mit Earplugs immerhin lässt es sich gut schlafen und das Flattern des Zeltstoffes bestens ignorieren.

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