Nach dem Abbau unseres Moskitonetzes und dem Zusammenräumen unseres Zeugs machen wir uns auf den Weg zu den Aboriginal Sites im Kakadu Nationalpark.
Auf einem Rundgang durch die Wälder und Felsen, kann man sich die alten Felsenmalereien der Aborigines anschauen und deren Bedeutung kennenlernen.
Wir machen uns also mit unserm Göppi auf den Weg dahin und die Fahrt dauert dabei nicht länger als 20min.
Auf dem Parkplatz packen wir unseren Rucksack noch schnell mit Snacks und Wasser, schmieren uns mit Sonnencréme ein und machen uns dann auf den Weg.
Zuerst führt uns der Pfad durch schattigen Wald mit hohen Eukalyptusbäumen, deren feiner und würziger Duft vom Wind zu uns getragen wird.
Bald schon lichtet sich der Wald und uns wird der Blick auf die wunderschönen Felsen freigegeben, die durch die vielen Jahren verwittert sind.
Auf den Felsen sind die ersten Malereien sichtbar, sie zeigen Fische und Schildkröten, Kängurus und andere Tiere, sowie menschliche Gestalten.
Die Malereien haben diverse Bedeutungen, so zum Beispiel ein Regenbogen (leider kein Bild), der von einer jungen Frau gemalt worden ist und der Pubertät und den Sinn des Lebens wiedergeben soll.
Aber auch Dämonen findet man in den Malereien, derjenige der einen heiligen Ort zerstört, soll mit einer Krankheit bestraft werden.
So befinden wir uns heute mal auf den Spuren den Aborigines, ein krasser Gegensatz zu der betrunkenen Gesellschaft in Darwin, aber auch in anderen Städten im Outback.
Mit Jen haben wir uns lange über die Aborigines unterhalten, sie hat als Englischlehrerin in Arnhemland unterrichtet, das einzige Stück von Australien das wirklich noch den Uhreinwohnern gehört.
Sie hat uns erzählt dass die Aborigines in Arnhemland immer noch sehr traditionell leben, sie ihren Kindern die Bräuche weitergeben und sie auch mit einem Ältesten losschicken, wenn sie was verbrochen haben.
Doch auch Erwachsene machen Fehler, sie werden für Tage des Clans verwiesen.
Die einen nehmen die Strafe an und kehren nach ein paar Tagen zu ihrem Clan zurück, andere enden betrunken in den Städten, wo sie negativ auffallen und in einer Parallelwelt leben, wo sie von den Australiern ignoriert werden.
Der Frust und die Wut weil man ihnen früher (James Cook 1770) alles genommen hat, ist immer noch spürbar, sie begegnen den Weissen mit Misstrauen und Verachtung, lassen sich so gut wie gar nicht integrieren und pfeifen auf Regeln und Gesetze. So ist es hier nicht unüblich, dass viele Ureinwohner in der Gefängniszelle sitzen, die Polizei sie aber auch dort nicht länger als 24 Stunden festhalten können.
Die Traumzeit scheint in den Städten in der Tat vorbei zu sein, viele Ureinwohner die hier leben, haben ihren Glauben daran verloren.
Der Alkohol, das einzige Betäubungsmittel das vorübergehend hilft, Frust, Wut und Langeweile zu betäuben, aber auch viele Schlägereien und Agressivität den eigenen Clans gegenüber.
Uns beiden schient es ein hoffnungsloser Fall zu sein, der sich in Zukunft nicht ändern wird.
Immerhin hier in den Nationalparks werden die Traditionen der Aborigines weitergegeben und auch wir sind begeistert und interessiert.
Was uns aber auch beeindruckt ist die wunderschöne Landschaft ringsum, der weite Blick über die Wetlands und die unglaublich schönen Felsen.
Wir haben euch hier die besten Bilder mal zusammengestellt.
Auf dem Rückweg vom Rundgang beschliessen wir, noch einen anderen Pfad zu begehen der nur etwa zehn Minuten mit dem Auto entfernt ist.
Also fahren wir los und parkieren auf einem weiteren Parkplatz.
Dieser Rundgang führt uns durch hohes trockenes Gras, das in der rötlichen Sonne wie goldig wirkt.
Wir sehen ein paar Papageien, Greifvögel und Eidechsen, ansonsten ist es aber ausser den wieder tollen Felsformationen nicht sonderlich spektakulär, aber trotzdem schön und die Stimmung friedlich.
Danach verlassen wir den nördlichen Teil des Nationalparks und folgen dem Arnhem Highway ein Stück weit in den Süden, wo wir uns auf einem Campingplatz einrichten.
Während ich mich an die Bilder und Beiträge mache, hält Tobi neben mir ein Nickerchen.
Am späteren Nachmittag plaudern wir noch mit ein paar Australiern, die sind immer ganz aufgeregt wenn sie sehen, dass wir das Steuerrad auf der linken Seite haben.
Gegen den Abend wärme ich die Resten des Vortags noch auf und nach dem Abendessen setze ich mich wieder an unseren Tisch und schreibe den heutigen Beitrag.
Während ich nun hier sitze und schreibe, höre ich das knistern des Buschfeuers und rieche den Rauch, der Wind weht aber zum Glück in die andere Richtung.
Es ist herrlich ruhig und hat zum Glück merklich weniger Moskitos worüber wir mehr als dankbar sind.
Nun mache ich hier Schluss und geniesse den restlichen Abend noch ein bisschen mit meinem Mann. 😊

Sehr sehr spannend.👍
Machts gut Ihr 2 ich bin schon gespannt auf weitere Berichte
Liebe Grüsse aus Neftenbach
Walti u Katharina