07.+08.05.2018. Konservendosen und die Freuden der öffentlichen Verkehrsmittel

Dass der 07. Mai in Australien ein offizieller Feiertag ist, (Tag der Arbeit) ist natürlich wieder einmal voll und ganz an uns vorbeigegangen.
Darum hat es mich dementsprechend gewundert dass mir der freundliche Herr von Bollore Logistics in Darwin mitteilt, dass heute niemand im Büro ist und ich doch am nächsten Tag nochmals anrufen soll.
Kein Problem, unser Schiff wird mit viel Glück erst am nächsten tag den Hafen von Dili verlassen, somit hat das Ganze keine Eile.

Jen und Ken sind wie immer in ihre Arbeiten vertieft, deshalb wollen wir sie nicht stören und verlassen das Haus.
Wir beschliessen trotz Feiertag, ins Stadtzentrum zu laufen und dort ein paar Sachen für unseren Kühlschrank einzukaufen, die grossen Supermarktketten haben nämlich trotz Tag der Arbeit, geöffnet.

Es ist heiss aber zum Glück weht ständig ein leichter Wind, die Strassen wirken wie ausgestorben und es ist still am heutigen Tag.
In der Mall wo sich der grosse Supermarkt Coles befindet, machen wir kurz eine Pause, bevor wir uns ins Getümmel der Leute stürzen.

Beladen mit Lebensmitteln machen wir uns auf den Weg zur Busstation, wo wir auf auf den Bus mit der Nummer 14 warten, der immerhin relativ zügig kommt.
Wir steigen ein und denken uns zuerst nichts dabei als er eine andere Runde fährt als sonst, wir wissen ja dass der eine, eine etwas andere Route hat.
Jedoch staunen wir nicht schlecht als er wieder in Darwin CBD hält und uns mitteilt, dass er jetzt Feierabend hätte und wir bitte aussteigen sollen.

Ok.. Also steigen wir aus und sehen nach, wann der nächste Bus kommt, der dann auch wirklich zur Cullen Bay fährt und keine Extrarunde macht.
Wir setzen uns für eine Dreiviertelstunde auf eine Bank und warten auf den Bus, der pünktlich eintrifft und uns zur Cullen Bay fährt.

Zufrieden dass wir doch noch angekommen sind, setzen wir uns auf unseren idyllischen Balkon und futtern eine Zimtschnecke.
Danach schreibe ich Beiträge, schaffe wieder einmal Ordnung auf dem PC weil immer irgend ein Chaos vorprogrammiert ist und fange an, das Abendessen vorzubereiten.

Auch Tobi nimmt’s gemütlich und geniesst die friedliche Atmosphäre, hilft mir beim Kochen und zusammen zaubern wir eine Ladung Fajitas auf den Tisch, gefüllt mit Hackfleisch, Peperoni, Salat und Basilikumpaste.
Danach geniessen wir den schönen Sonnuntergang und lassen den Abend friedlich bei einem Glas Wein ausklingen.

Am nächsten Morgen verwerten wir die Resten des Vortags zum Frühstück und machen uns dann wieder zu Fuss auf den Weg ins Stadtzentrum, wo wir uns ursprünglich je ein Fahrrad mieten wollen, jedoch ist der Laden den wir aufsuchen wollen, leider umgezogen.

Wir beschliessen, zur Tourist Information zu laufen und dort angekommen, vergleichen wir die Preise für verschiedene Fahrräder, Roller und Autovermietungen.
Der Witz dabei: Ein Fahrzeug kostet pro Tag weniger als ein Fahrrad oder Scooter, lohnt sich aber in unserem Fall trotzdem nicht, weil wir nicht jeden Tag herumfahren wollen, um den Preis wieder reinzuholen.

Fahrräder und Scooter sind uns zu teuer und so beschliessen wir schlussendlich, ein Wochenabonnement für die Busse zu kaufen, sie kosten uns pro Person 20AUD.
Bei der Bushaltestelle angekommen stellen wir fest, dass wir den Bus den wir brauchen, gerade verpasst haben und gehen zurück zur Mall, wo ich eine neue Halskette kaufen muss, weil die andere mir leider gerissen ist.
Das Reparieren hätte mehr gekostet als eine Neue zu nehmen, also lassen wir diese Option weg.

Danach erwischen wir endlich den Bus Nr. 8 wo wir eigentlich keine Ahnung haben, bei welcher Haltestelle wir aussteigen müssen um zum 4×4 Offroad Mega Store zu kommen, der irgendwo ausserhalb von der Stadt, am Stuart Highway liegt.
Die ganze Sache mit dem Busfahren ist eigentlich keine Sache, jedoch sind die Fahrpläne miserabel angeschrieben, an den Haltestellen existieren eigentlich gar keine und man weiss nie, wann der der nächste Bus überhaupt kommt.
Mit Google Maps aber kommen wir gut dort an und als wir aussteigen und der Bus wegfährt, fühlen wir uns doch etwas verlassen.

Um uns herum fängt schon das Outback an, ein paar wenige Industriegebäude stehen einsam herum und es ist kein Laut zu hören, ausser das Rascheln der trockenen Gräser und Büsche, die sich im Wind bewegen.
Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie kontrastreich es hier ist.
Darwin selbst eine grüne Stadt, Cullen Bay, eine malerische Bucht mit modernen Häusernund bunten Gärten und wenige Kilometer ausserhalb der Stadt, trostlose Wüste.

Wir betreten den Laden auf der gegenüberliegenden Strassenseite und sehen uns alles an, besprechen was wichtig ist, vor allem wenn wir die Canning Stock Route fahren wollen, eine der längsten und anspruchsvollsten sowie abgelegensten Routen überhaupt ist.

Die Sandfahne, sowie ein Funkgerät und eine Antenne wären bestimmt kein Seich, kosten jedoch zusammen wieder mehr als 1000AUD, wir werden es uns überlegen.
Heute geht es einfach mal darum, Preisvergleiche sowie Produkte und Möglichkeiten durchzugehen und herauszufinden, was sinnvoll ist und was nicht.

Auf dem Rückweg zur Stadt sind wir froh, wieder im klimatisierten Bus zu hocken und in Darwin CBD angekommen, gehen wir noch kurz zu Coles, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.
Wir besprechen, welche Lebensmittel wir für die Canning Stock Route benötigen werden, was lange haltbar und dicht verschlossen ist und trotzdem einigermassen geniessbar.

Wir entscheiden uns für ein paar Konservendosen und werden in den nächsten Tagen den Test machen, was gut ist und was nicht.
Von Suppe über Chunky Beef zu Potato and Bacon, heutzutage bekommt man ja alles.
Ich gebe zu, für mich ist es fast schon ein Graus, Essen aus der Dose zu kaufen, da ich als leidenschaftliche Köchin die Mahlzeiten doch lieber frisch zubereite.
Jedoch können wir damit Gas und Wasser sparen und trotzdem einigermassen ausgewogen essen.

Mit ein paar Proben im Schlepptau machen wir uns auf den Rückweg nach Cullen Bay und dort angekommen, fange ich an, das Abendessen zuzubereiten.
Es gibt einen Tomaten-Gurken-Peperonisalat mit Feta und Pouletstreifen, dazu öffnen wir noch eine der Dosen, welche eine Pilzrahmsuppe enthalten sollte.
So schlecht schmeckt sie gekocht nicht, etwas fade aber mit etwas Pfeffer und Salz kann man sie doch essen. Der Geschmack erinnert ein bisschen an Dosenravioli, die wir als Kind manchmal hatten.

Nach dem Essen chillen wir noch lange auf dem Balkon, trinken Wein und hören Musik, lassen den Abend ausklingen und gehen bald darauf zu Bett.

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