01.-03.12.2017. Ein Ausflug nach Malakka

Um zehn Uhr morgens werden wir von Anne und Peter mit ihrem Fahrzeug abgeholt und wir machen uns auf den Weg nach Malakka, ein Städtchen weiter unten im Süden, ungefähr zwei Stunden von KL entfernt.

Munter fahren wir zu viert los und plaudern den ganzen Weg. Da Anne in Malakka geboren und aufgewachsen ist, erzählt sie uns eine Menge über die Stadt und ihr hören ihr gespannt zu.

Nach einer kurzen Pinkelpause bei einer Raststätte geht die Fahrt weiter doch der Verkehr ist sehr dicht, da die Schulferien in Malaysia begonnen haben.

Um ein Uhr nachmittags kommen wir in Malakka an und beziehen zuerst unser Guesthouse, welches wir für dieses Wochenende gebucht Wir verabreden uns mit ihnen auf den Abend um gemeinsam essen zu gehen.

Wir checken kurz ein du suchen uns dann ein lokales kleines Restaurant, wo keine Touristen sind, sondern nur Einheimische.
Obwohl Malakka ursprünglich eine portugiesisch geprägte Küstenstadt ist, ist es mehrheitlich chinesisch und überall gibt es tolle kleine chinesische Restaurants wo man fast alles bekommt. Nach einem Teller Wantan Noodles mit Fleisch, machen wir uns auf den Weg um uns ein bisschen umzusehen.

Es sind viele Leute unterwegs, die Strassen sind verstopft und ohrenbetäubend laute Rikschas die total crazy dekoriert sind, fahren auch noch durch die Strassen. Es sieht zum Schiessen aus!
Später werden wir von Anne und Peter abgeholt und wir gehen in ein tolles chinesisches Restaurant, wo wir von Peter eingeladen werden. Wir bestellen verschiedene Gerichte und probieren dann von allem.

Nach dem Essen fahren wir zum portugiesischeren Teil von Malakka wo noch ein paar Portugiesen leben, die Katholiken sind und nicht wie der Grossteil der Bevölkerung in Malaysia, zur muslimischen Religion dazugehören.
Dort zeigen sie uns ein bisschen die Gegend ehe wir in eine Bar gehen, wo die beiden Stammgäste zu sein scheinen. Wir werden von allen herzlich begrüsst und setzen uns an einer der Tische, während wir der Livemusik lauschen, die gespielt wird.

Die Musik ist gut, die Leute cool und wir verbringen einen feuchtfröhlichen Abend mit viel Gelächter und Tanz, ehe wir morgens um vier ins Bett gehen.

Am nächsten Morgen sind wir etwas verkatert aber nach einer Dusche und einer gehörigen Portion Wasser, sowie einem Teller Ingwerreis mit BBQ Pork sind wir wieder mehr oder weniger dabei. Mit der Kamera im Schlepptau machen wir ein bisschen Citysightseeing wo wir zuerst ein altes Schiff besichtigen, sowie das maritime Museum, eine alte Kirche auf einem Hügel und das Geschichtsmuseum wo wir sehr viel über Malakka erfahren.

Als ursprünglich chinesische Handelsstadt war Malakka dank der guten Lage so begehrt, dass sie schnell zu einem grossen Handelshafen wurde, wo nebst den Chinesen auch Inder und Araber anfingen, Handel zu betreiben. Ein Hindufürst verliebte sich in die Tochter des arabischen Sultan Mahmut und als er diese heiratete, konvertierte er zum Islam, so wurde auch Malakka ein islamischer Küstenort. Der Hindufürst der die Tochter heiratete, gründete darauf das Sultanat von Malakka. Im frühen sechszehnten Jahrhundert kamen die Portugiesen und Malakka stand bis 1641 unter dessen Herrschaft, Sultan Mahmut verliess die Stadt darauf. Im selben Jahr kamen die Niederländer nach Malacca und rissen die Herrschaft an sich, so stand die Küstenstadt bis 1824 unter niederländischer Führung, ehe sich auch noch die Briten einmischten und die Herrschaft von den Niederländern übernahmen. Bis zur Unabhängigkeit im Jahre 1957, gehörte die Stadt sowie die gesamte malaiische Halbinsel zum britischen Kolonialreich.

Es ist heiss und die Sonne lässt sich von den kleinen Wölkchen kein bisschen beeindrucken, wir schwitzen und trinken literweise Wasser sowie frischen Saft von der Drachenfrucht, der genau das Richtige für heisse verkaterte Tage ist.

Gegen den Abend kehren wir zurück in unser Guesthouse, ruhen uns kurz aus, hüpfen unter die Dusche und machen uns bereit für den Nachtmarkt.
Die Jonker Street und ein paar Querstrassen haben sie extra dafür gesperrt und es wird einem massenweise Streetfood angeboten.
Wir futtern uns durch die Stände, probieren verschieden Spiesse mit Eiern, Gemüse, Fleisch, usw. und runden das ganze mit Sweet ‘n Sour Pork und Reis ab.

Währenddessen beobachten wir die Leute die auf einer riesigen Bühne chinesische Karaoke  singen, während an die zweihundert Menschen auf Stühlen dasitzen und gespannt zuhören.

Bei einem chinesischen Tempel erhaschen wir einen Blick auf ein ziemlich schmerzhaftes Ritual, wo zwei auserwählte Chinesen sich einen langen Spiess durch die Zunge stechen lassen, um damit durch den Tempel zu tanzen und anschliessend die Leute segnen, die sich in einer Reihe aufstellen und über eine Art Brücke laufen.
Es ist sehr interessant und aufregend, auch wenn wir ehrlichgesagt keine Ahnung haben, um was es da eigentlich genau geht.

Um halb zehn Uhr abends werden wir wieder von Anne und Peter abgeholt und wir fahren zur gleichen Bar wie am Vorabend, wo wir wieder bei Bier und Tanz den Abend geniessen.

Es wird wieder halb vier Uhr morgens, bis wir im Bett sind und wir sind hundemüde.

Der Sonntag bricht an und wir checken am Mittag aus unserem Guesthouse aus und gehen wieder einmal in ein Restaurant, wo sich kein Tourist hineintraut, wo ich mir eine Nudelsuppe bestelle, die herrlich leicht und erfrischend ist.

Danach gehen wir ein bisschen shoppen, schauen uns traditionelle chinesische Handwerkskunst an und kaufen Essstäbchen, sowie Räucherstäbchen und noch ein Blechschild für Tobi. Der Nachmittag geht sehr schnell vorbei und um vier Uhr werden machen wir uns wieder auf den Rückweg nach KL, wofür wir ewig brauchen, da wir voll im Stau feststecken.

Wir kommen erst kurz nach sieben in KL an und verabschieden uns dann von Peter und Anne, die sich so lieb um uns gekümmert haben.
Tobi und ich machen uns auf den Weg in die Stadt wo wir wieder einmal in unsere «Fressmeile» des Vertrauens gehen und dort zu Abend essen.

Überall im Stadtzentrum spielen Bands Musik und die Stadt kommt mir nach Malakka noch pulsierender und belebter vor, als sonst.

Auf dem Rückweg zum Hotel kaufen wir uns noch ein paar Flaschen Wasser und gehen dann zurück auf Zimmer, wo wir bald darauf ins Bett gehen.

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