14.05.2017. Offroadtour durch das albanische Hinterland

Um acht Uhr früh standen wir auf, hüpften unter die Dusche und frühstückten anschliessend mit Pamela und Sebastian. Danach räumten wir unser Zeug zusammen und verabschiedeten uns anschliessend von den beiden.

Wir verliessen den Campingplatz und fuhren in Richtung griechischer Grenze. Wir waren noch nicht weit gefahren, als die Strasse plötzlich endete und ein Fluss vor uns auftauchte. Auf dem Fluss fuhr eine kleine Autofähre, welche mit Drahtseilzug hin und her gezogen wurde. Vor uns stand ein grosser Lastwagen, und der fuhr zuerst auf die Fähre. Damit war sie dann auch schon voll und wir mussten warten, bis wir an der Reihe waren.

Als wir dann schliesslich dran waren, zahlten wir auf der Fähre für die allerhöchstens dreissig Meter Fahrt, wuchere fünf Euro. Schon ziemlich gestohlen, unserer Meinung nach. Wie dem auch sei, auf der anderen Seite des Flusses fuhren wir von der Fähre runter und nach ca. einer Stunde Fahrt, kamen wir auf unsere Offroadstrecke.

Wir fuhren über Schotter durch ein wunderschönes Tal, wo wir als erstes einer kleinen Schildkröte ausweichen musste, die zielstrebig über den Weg marschierte. Natürlich mussten wir unbedingt ein Foto von ihr machen, was aber gar nicht mal so einfach war, weil sie sich ständig von Tobis Kamera wegdrehte. Dennoch gelang Tobi ein Bild von ihr, ehe sie empört im Gebüsch verschwand. Tobi stieg wieder ein und ich fuhr weiter. Die Berge ringsum waren wunderschön und wir begegneten diversen Hirten mit ihren Ziegen, Kühen und Schafen. Lächelnd winkten wir ihnen und sie winkten zurück und grüssten uns ebenfalls.

Als wir so dahinholperten, war unser Weg plötzlich von einem Lastwagen blockiert und ein paar Männer standen draussen. Wir stiegen aus und schauten nach, was da los war und ob wir überhaupt weiterfahren konnten. Wir staunten nicht schlecht, als hinter dem Lastwagen noch einer stand, der kurz davor war, vom Weg zu stürzen. Irgendwie war der Fahrer seitlich von der Strasse abgekommen und die Räder auf der rechten Seite, standen schon gefährlich auf der abfallenden Seite, des Weges. Gerade mal so schräg dass es wirklich nicht mehr viel brauchte, bis er hinunterstürzte. Wir unterhielten uns mit dem Fahrer und der andere machte für uns Platz, damit wir trotzdem vorbeifahren konnten. Wir boten ihnen noch unsere Hilfe an, aber die wollten sie nicht, weil sie auch noch keinen Plan hatten, wie sie den Lastwagen bergen konnten. Also wünschten wir ihnen noch viel Glück, stiegen wieder in unser Fahrzeug und fuhren weiter.

Unsere Tour dauerte knapp vier Stunden und die Piste war zum Teil eine echte Herausforderung. Sie führte uns durch die albanischen Berge, der griechischen Grenze entlang und bot uns eine atemberaubende Aussicht auf die Berge und das Meer, sowie die alten kleinen Dörfer, wo in dieser Abgeschiedenheit tatsächlich noch Menschen wohnten und keine Teerstrasse zu ihnen führte. Wir genossen das traumhafte und heisse Wetter und als die Piste endete, waren wir beide der Meinung, dass unsere Tour ein absolutes Highlight war.

Auf der Strasse angekommen, fuhren wir zur griechischen Grenze, wo wir unterwegs noch bei einem Strassenverkäufer frische Kirschen kauften. An der Grenze angekommen, war es wieder einmal schön, einen Schweizer Pass zu haben denn wenn die Beamten einen fragten ob man Schweizer ist und man diese Frage bejahte, hiess es einfach immer nur: «Okay, ihr könnt weiterfahren.» So passierten wir denn Zoll völlig problemlos und nun befinden wir uns in Griechenland.

Am Rande eines Nationalparks fanden wir ein schönes Plätzchen für unser Wildcamping mit einer tollen Aussicht auf die Berge und einem wunderschönen Sonnenuntergang.

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