Der Morgen bricht an und wir setzen uns im Hotel an den Tisch, wo die Mädels des Hauses uns ein gutes Frühstück auftischen, bestehend aus gebratenen Eiern, Würstchen, frischgebackenem Brot und hausgemachter Marmelade.
Dazu gibt’s frischaufgebrühten Grüntee, ein guter Start in den Tag.
Anschliessend machen wir alles bereit und sehen dann zu, wie die Afghanen die Brücke über den Panji überqueren, im tadschikischen Zollgelände dürfen sie ihre Ware für den Markt vorbereiten.
Dies ist in Zusammenarbeit mit der UN und Japan entwickelt worden, um die Beziehungen zwischen Tadschikistan und Afghanistan in positivem Sinne zu pflegen, der Markt findet einmal in der Woche statt.
Wir ziehen los mit Kamera und Sonnenbrille und betreten das tadschikische Zollgelände, wo der Markt schon in vollem Gange ist.
Es wird so einiges angeboten, von Hühnern über Kleider, Haushaltsgeräte, Essen und Schuhen, bis zu Zement und Lehm.
Ich nutze den Moment um mal wieder ein paar Portraitbilder aufzunehmen, was mit dem grellen Sonnenlicht gar nicht mal so einfach ist.
Die Leute sind sehr freundlich und die Frauen behandeln mich wie eine eigene Tochter, sobald ich mit ihnen ins Gespräch komme.
Anhand wenig Russisch und keinem Englisch natürlich wieder einmal mit Händen und Füssen zugange, funktioniert dies aber bestens und wir geniessen die einmalige Erfahrung.
Die Leute sind sehr neugierig, wollen mit uns auf Fotos und wollen wissen, woher wir kommen, etc. es macht Spass hier zu sein.
Als der Markt langsam vorbei ist, fahren wir zu viert mit unserem Göppel den sehr steilen Weg hoch nach Karon, einer Stadt die vor 4500 Jahren gebaut wurde.
Hier sind zurzeit Archäologen aus Bulgarien und Russland an Ausgrabungen beteiligt, man findet sogar aus der Zeit der Seidenstrasse noch Güter aus Afrika und Arabien hier.
Ein 65-jähriger Tadschike erklärt uns auf Russisch die ganze Anlage von A-Z und obwohl wir nicht alles verstehen, kann er es uns auch mit Händen und Füssen sehr gut erklären, es macht Spass ihm zuzuhören.
So sind wir hier also eine weitere Stunde unterwegs und lassen uns die alten Geschichten aus einer Zeit lange bevor wir geboren wurden, erzählen und sind wieder einmal fasziniert.
Später fahren wir dann los nach Kalai Qum, wo wir kurz was einkaufen und dann weiterfahren.
Beim Military Checkpoint müssen wir wieder unsere Visa und die Pässe vorweisen, werden eingetragen und endlich nach weiteren 20Km kommt eine absolut gut geteerte Strasse.
So kommen wir wunderbar voran und legen tatsächlich nochmals 200Km zurück, bevor wir am Abend bei einem weiteren Guesthouse auf dem Parkplatz campen.
Da Margit noch Hackfleisch hat, kochen wir zusammen Spaghetti Bolognese zu Abend und setzen uns mit einer guten Flasche Rotwein an den Tisch um zu essen.
Wieder unterhalten wir uns lange und der Gesprächsstoff scheint nicht zu versiegen, was wir sehr schön finden.
Wir sind schon eine coole Truppe, das muss mal gesagt sein, verstehen uns blendend und verbringen eine tolle gemeinsame Zeit.
Als es schon wieder spät ist, kriechen wir müde in unsere Schlafsäcke.