Am nächsten Morgen geht es Tobi ein bisschen besser aber immer noch nicht richtig gut, weshalb ich ihn nach dem Frühstück zu einer Akupunktur Therapeutin mitschleppe, welche ihm ein paar Nadeln in die Beine, zwischen den Zehen und in die Arme sticht um den Druck im Kopf zu lindern.
Danach sieht er schon einiges besser aus, worüber ich sehr froh bin weil wir am Abend nämlich einen langen Flug vor uns haben.
Nach der Akupunktur begeben wir uns sogleich ins Spital um noch ein paar stärkere Medikamente für den Flug zu organisieren, damit Tobi bestens ausgestattet ist.
Es dauert zwei Stunden bis wir endlich die Medikamente ausgehändigt bekommen und anschliessend gehen wir kurz etwas essen, wir sind beide hungrig.
Mit der Metro fahren wir danach zurück nach Newton damit Tobi sich noch ein bisschen hinlegen kann, während ich unsere Rucksäcke packe.
Das gibt wieder einiges zu tun denn obwohl wir nur das absolute Minimum an Kleidern eingepackt haben, sind sie bis oben hin vollgestopft.
Wir setzen uns mit Liz zusammen auf den Balkon und unterhalten uns, geniessen einen letzten gemütlichen Abend und freuen uns als Harry sich auch noch zu uns gesellt.
Er ist direkt von einem Geschäftstreffen von Bali gekommen und sieht etwas müde aus, trotzdem zögert auch er keine Sekunde sondern setzt sich mit etwas bequemeren Kleidern gleich zu uns.
Wir beobachten wie die Sonne verschwindet und langsam die Lichter angehen, welche Singapur nachts in ein wunderschönes Farbenmeer aus Lichtern verwandelt.
Den Verkehr nimmt man im Hintergrund als stetiges Rauschen wahr, er stört überhaupt nicht.
Als es an der Zeit ist ein Taxi zu bestellen, hieven wir unsere Rucksäcke in den Kofferraum und verabschieden uns von den Liz und Harry.
Wir sind mehr als dankbar dass wir bei den beiden wohnen durften und haben uns sehr wohl gefühlt und viel gelacht, herzlichen Dank nochmals dafür.
Mit wunderbaren Oldies die aus den Musikboxen tönen, fahren wir an den Changi International Airport und plaudern in der Zwischenzeit mit dem chinesischen Chauffeur der ein paar gute Witze auf Lager hat.
Am Flughafen angekommen checken wir unsere Rucksäcke ein und essen in der Abflughalle etwas kleines zu Abend.
Wir haben vorig Zeit und chillen gemütlich im Abfluggate, ehe unser Flug nach Zürich aufgerufen wird.
Das Boarding verläuft relativ zügig und wir müssen grinsen, als wir mit einem «Grüezi mitenand», von der Swiss Crew begrüsst werden.
Wir gehen zu unseren Plätzen und richten uns ein, E-Reader, MP3 Player usw. müssen natürlich stets griffbereit liegen.
Es dauert nicht lange bis unsere Maschine startet und wir von oben noch einen letzten Blick auf die Stadt erhaschen.
Da wir den Jetstream gegen uns haben, werden wir eine volle Flugzeit von 13 Stunden haben.
Ich bin müde und nicke schon kurz nach dem Abflug ein, Tobi muss mich zum Abendessen schon wieder wecken.
In der Zwischenzeit ist bereits der neue Tag angebrochen, wir sind um fünf nach zwölf Uhr mitternachts abgeflogen.
Zum Essen gibt es Zürigschnätzelts mit Kartoffeln und Gemüse, sehr fein.
Nach dem Essen mache ich den Schirm ziemlich schnell wieder zu und döse mit Musik in den Ohren vor mich hin.
Auch Tobi schläft ein bisschen oder versucht es zumindest, doch immerhin vergeht so die Zeit.
Kuala Lumpur zieht unter uns vorbei und als ich das nächste Mal die Augen öffne, sind wir schon über Indien.
Schon verrückt die Länder von oben zu sehen für die man ein Jahr gebraucht hat um sie mit dem Auto zu erreichen und zu durchqueren und man nun mit einem dreizehnstündigen Flug einfach wieder dahin fliegt, wo man angefangen hat.
Das Flugzeug wird immer wieder wegen starken Windböen durchgeschüttelt und obwohl mich Turbulenzen grundsätzlich nicht besonders kümmern, ist der Gedanke auf 10’000m oben zu sein, nicht besonders berauschend.
Irgendwann ist es mit Schlafen vorbei und ich schaue noch zwei Filme und vertreibe mir damit die Zeit, bis das Frühstück serviert wird und wir eine Stunde später in Zürich landen.
Wir sind erleichtert wieder festen Boden unter den Füssen zu haben und freuen uns wieder einmal zuhause zu sein.
Mein Cousin Matthias holt uns vom Flughafen ab und ich muss mich zuerst damit abfinden, dass die Fahrzeuge wieder auf der anderen Strassenseite unterwegs sind.
In Neftenbach angekommen beziehen wir die Wohnung meines Vaters wo wir vorübergehend wohnen dürfen, was mega lieb ist.
Wir sind müde und erledigt, hüpfen zuerst unter die Dusche, kaufen was zu essen ein im Coop und legen uns nach dem Essen für zwei Stunden aufs Ohr.
Um vierzehn Uhr müssen wir mit dem Postauto in die Stadt um zur Dentalreinigung zu gehen, zum Glück haben wir beide supergesunde Zähne.
Neue Jeans müssen danach gleich her und wir bummeln noch ein wenig in Winterthur herum und fühlen uns dabei irgendwie fremd und doch auch so, als wären wir nie weggewesen.
Am Abend kehren wir zurück nach Neftenbach und schmeissen nur noch eine Fertigpizza in den Ofen, fürs Kochen sind wir zu müde.
Nach dem Essen kämpfen wir noch eine Weile gegen den Jetlag und die Müdigkeit an, gehen aber bald darauf ins Bett.