13.+14.12. Wir verlassen Rumänien, fahren nach Ungarn und dann weiter nach (Nieder) -Österreich, wo wir Bennet besuchen 😊

Heute sind wir zeitig auf den Beinen, denn eine lange Fahrt steht uns bevor.
Pünktlich um halb acht legen wir den Schlüssel des Guesthouse’s unter die Fussmatte und fahren los Richtung Innenstadt, wo wir uns ein paar Snacks für unterwegs kaufen, sowie die Karre volltanken.

Anschliessend folgen an die 40Km Autobahn, ehe wir durch diverse Dörfer kurven, die nur so aus Kreisverkehr und Rotlichtern zu bestehen scheint.
Es geht Hügel hoch und runter, durch mittelalterliche Orte und vorbei an wunderschönen Holzkirchen, sowie dichtem Wald und grossen Wiesen.

Man kann kaum glauben, dass es hier keine Autobahn gibt und die grossen LKW’s allesamt durch diese Dörfer hindurchfahren müssen, der Verkehr ist enorm, laut und es stinkt richtig nach Abgasen, hier will wirklich keiner leben, erst recht nicht direkt an der Strasse.
In riesigen Kolonnen kriechen sie vor uns her und wir kommen deswegen kaum vom Fleck und fluchen die meiste Zeit, vor allem ich, die hinter dem Steuer hockt.

Nach weiteren drei Stunden Fahrt erreichen wir endlich die ungarische Grenze, wo man einen Blick bei uns hineinwirft und wir noch die ungarische Strassenvignette kaufen müssen.
Nach fünf Minuten haben wir die Grenze schon hinter uns und begeben uns auf die grosse Autobahn, die Richtung Budapest führt.
Der Verkehr ist hier ebenfalls sehr dicht, aber wir kommen natürlich viel besser voran, auch wenn wir nicht schneller als 90Km/h fahren mit unserem Auto.

So vergeht eigentlich die restliche Zeit bis zum Abend relativ zügig, nebst Toilettenpausen legen wir nämlich keine grösseren Stopps ein, sondern wechseln uns mit dem Fahren ab.
Kurz vor achtzehn Uhr erreichen wir Tata, ein kleiner Ort an einem See kurz nach Budapest, die Hauptstadt Ungarns haben wir nämlich grossräumig umfahren.
In Tata übernachten wir in einer hübschen, kleinen und günstigen Pension, wobei wir nebenan noch was zu Abend essen.

Todmüde von der langen Fahrerei, dauert es dann auch nicht mehr lange, bis wir ins Bett fallen und die Lichter löschen.

20191213_1505347590392970660957306.jpg

Gleich am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg ins Dorfzentrum von Tata, wo wir in einer Bäckerei zuerst ein Gipfeli essen und einen Kaffee trinken und anschliessend die restlichen rumänischen Ron in Euro wechseln lassen.
Nachdem das alles erledigt ist, fahre ich zurück auf die Autobahn, wo wir ca. eineinhalb Stunden später, die österreichische Grenze überqueren und eine wieder eine Vignette kaufen müssen.

Anschliessend fahren wir an Wien vorbei Richtung Texingtal, welches sich in Niederösterreich befindet.
Das erste was uns auffällt ist, wie sauber und ordentlich Österreich auf uns wirkt, nach all den Ländern, die wir besucht haben.
Die Häuser und Gärten sind gepflegt, die Strassen blitzblank sauber, alles ist gut angeschrieben, die Strassenmarkierungen gut erkennbar und der Verkehr deutlich geregelt.
Etwas, was wir schon lange nicht mehr gehabt haben, geschwiege denn uns aufgefallen wäre.

Wir fahren durch eine wunderschöne Hügellandschaft, die sich mit Wäldern und Wiesen abwechselt, sehen dabei Rehe und Hirsche, wunderschöne Burgen und alte Kirchen mit einem hübschen Dorfkern.
Um zwei Uhr dann treffen wir uns mit Bennet uns seiner Familie in einer Gaststube, ab vom Schuss.

Bennet haben wir vor zwei Jahren und fünf Monaten in Indien kennengelernt, als er damals mit seinem VW T3 unterwegs war.
Gemeinsam sind wir dann für zwei Monate durch Indien und Nepal gereist, haben viel erlebt und eine super Zeit gehabt.
Anschliessend hat er sein Auto von Mumbai nach Montevideo in Uruguay verschifft und ist damit dann sechs Monate in Südamerika herumgereist, ehe er zurück nach Österreich gekommen ist.

Da Bennet am Tag zuvor Geburtstag hatte, ist sein Vater, sowie seine Schwester und sein Bruder aus Wien angereist.
So freuen wir uns nicht nur auf ein Wiedersehen mit Bennet, sondern auch darüber, seine Familie kennenlernen zu dürfen.
Zu sechst sitzen wir also am Tisch und plaudern, während wir gleichzeitig kurz etwas Kleines zu Mittag essen.

Anschliessend geht’s zur Burg Plankenstein wo ein Adventsmarkt ansteht, sowie eine Teerunde in der Burgstube, die urgemütlich und herrlich warm ist, denn draussen tobt ein Sturm, bei dem uns der eiskalte Wind um die Ohren pfeift.
Wir machen noch einen Rundgang durch die Burg, die wunderschön und sehr interessant ist, danach bringen wir unser Auto zu Bennets Haus und fahren dann mit ihm mit in ein anderes Dorf in der Nähe, wo ein sogenannter Krampuslauf stattfindet.

Ursprünglich eine uralte Tradition um die bösen Geister aus dem Dorf zu vertreiben, die es übrigens auch bei uns in der Schweiz gibt, unter anderem mit dem Namen «Tscheggete.»
Verschiedene Gruppen mit schweren Schellen und Ketten, bösen Masken und riesigen Hörnern, Feuerwerkseinlagen und fiesen Ruten, mit denen sie die Zuschauer fitzen, ziehen sie an uns vorbei.
Mit dem einen gelingt mir immerhin ein Selfie, bevor er mir mit der Rute eins an die Beine fitzt, es ist echt witzig und cool.

Eine Gruppe nach der anderen kommt an uns vorbei mit ihren bösen Fratzen, wo die meisten Leute doch respektvoll zurückweichen.
Wir stehen in der Menge mit einem Becher Glühmost und betrachten das tolle Spektakel, dass wir so noch nie erlebt haben.

Bennets Familie verabschiedet sich später leider, denn sie fahren noch heute nach Wien zurück, so bleiben am Ende nur noch wir drei.
Auch wir fahren bald darauf zurück, wo wir es uns in Bennets cooler Wohnung gemütlich machen und mit einem Gläschen Vodka anstossen.
Dabei plaudern wir über die coolen Zeiten in Nepal und Indien, lauschen aber auch Bennets Erzählungen in Südamerika.

Irgendwann bin ich dann so müde, dass mir die Augen zufallen und deswegen gehen wir auch alle bald darauf ins Bett, nach einem supercoolen und ereignisreichen Tag.
Da wir vor allem viel Auto gefahren sind, haben wir in diesen zwei Tagen kaum Bilder gemacht.

Kommentar verfassen