Das Rauschen des Bachs weckt uns am frühen Morgen und als wir aus dem Auto klettern, stellen wir fest, dass der Himmel beinahe wolkenfrei ist.
Perfekt zum Duschen für uns, denn es geht auch kaum ein Wind.
Während Tobi das Duschzelt aufstellt, koche ich Wasser und Kaffee auf, bereite im Auto alles vor und lege die frische Wäsche bereit.
Nach der Dusche machen wir uns dann direkt auf den Weg zur Monastery Erdene Dsuu, sozusagen ein Wahrzeichen der Mongolei.
Umgeben von zahlreichen Stupa ist die Mauer drumherum schon uralt und lieferte früher einem ganzen Dorf mit Tempelanlage Schutz.
Vieles davon wurde zerstört, jedoch die Tempel blieben teilweise erhalten, wurden neu gebaut oder einfach renoviert.
Der erste Tempel der gebaut wurde, wurde nach dem Dalai Lama benannt, im hintersten Gebäude befindet sich aber noch das eigentliche Kloster.
Es hat ein paar Touristen jedoch ist alles sehr übersichtlich, Eintritt bezahlen wir keinen ausser wenn man die grösseren Räume anschauen will, wo sich Wandgemälde und Bilder befinden, die die Geschichte der Mongolei erzählen.
Wir schlendern auf dem Gelände herum, betrachten die verschiedenen Bauten und deren Inhalt, wo das Gute und das Schlechte im Menschen wiedergespiegelt wird mit verschiedenen fratzenartigen Gesichtern.
Der Buddhismus in Bildern festgehalten ist eine interessante aber auch schwerverständliche Sache, die meisten Gemälde sagen einem absolut nichts, wenn man es nicht besser weiss.
So geht es auch Tobi und mir, wir verstehen ebenfalls nicht alles, was uns die Bilder sagen wollen.
Nach zwei Stunden in der Erdene Dsuu Monastery, verlassen wir den Ort wieder, essen etwas zu Mittag, schlendern ein wenig durch die Souvenirshops und kehren danach zum Auto zurück.
In einer Garage lassen wir unsere Karre noch waschen um den Schlamm loszuwerden der noch von unserer Bergungsaktion stammt, anschliessend lassen wir Kharkhorin hinter uns.
Wir fahren Richtung Nordwesten, wobei wir zuerst eine einigermassen gute Strasse haben, doch über einen der Bergpässe sind wir nur noch auf Schotter und Staub unterwegs.
Wir wollen zum heiligen Felsen Taikhar fahren und den noch anschauen, bevor wir uns heute einen Schlafplatz suchen, deswegen sind wir etwas zügiger unterwegs.
Bei dem Fels angekommen erfahren wir folgende Geschichte: Einst wurde ein Volk das hier lebte von einer riesigen Schlange angegriffen, weshalb sie einen Riesen mit dem Namen Bukhbilegt um Hilfe gebeten haben, ihnen zu helfen und ihr Volk zu beschützen.
Der Riese stürzt sich auf die grosse Schlange, packt sie und steckt sie in ein Loch im Boden, holt den Felsen und bedeckt damit das Loch, damit die Schlange nicht mehr rauskommen kann.
Doch die Schlange vermag den Stein anzuheben, weshalb der Riese seinen Lieblingspfeil aus dem Köcher nimmt und ihn durch den Felsen hindurch in den Kopf der Schlange schiesst, damit diese sich nicht mehr regen kann.
Heute ist der Fels ein heiliger Ort und man darf einen Stein hinaufwerfen, wenn er an seinem Platz auf dem Felsen bleibt, soll man der Legende nach reich werden.
Meiner fällt natürlich wieder runter und Tobis Stein bleibt oben liegen, war ja klar.
Nach dem Felsen finden wir weiter hinten im Ort einen Platz zwischen alten Bäumen, wo wir unser Lager aufschlagen.
Ein wunderschöner Platz und sehr friedlich, wir haben hier total unsere Ruhe.
Wir sitzen nach dem Essen noch eine Weile draussen und lassen den Tag ausklingen, danach gehen wir ins Bett.