13.10.2017. Die letzte Fahrt durch die nepalischen Berge

Um sechs Uhr morgens scheuche ich Tobi und Bennet aus dem Bett, koche Kaffee und Tee und mache Porridge zum Frühstück. Bennet verschmäht mein Essen und futtert lieber seine ekligen Früchte aus der Dose, wobei er die Hälfte davon ins Gebüsch wirft.

Durch die frühe Morgenstunde, erhalten wir einen atemberaubenden Blick auf den Himalaya. Die weissen Berggipfel sind majestätisch, imposant und über alle Massen beeindruckend. Die Sonne kommt hinter den vereinzelten Wolken hervor und die Berge werden von ihr angestrahlt. Ein wunderschöner Anblick und das bei einer Schüssel Porridge mit frischen Äpfeln und einer Tasse Kaffee, was will man mehr?
Wir verabschieden uns noch von Matthias und Maryam, die sich auf den Weg nach Kathmandu machen, während wir in die andere Richtung fahren.

Auch wir waschen unser Geschirr ab, packen unseren Kram zusammen und machen uns auf den Weg Richtung indische Grenze, da morgen unser Visum ausläuft.

Der Verkehr auf dem National Highway ist ein bisschen besser als am Vortag, aber immer noch total verstopft. Glücklicherweise müssen wir nach ungefähr zehn Kilometern links weg auf eine andere Strasse, die uns durch die Berge führt.
Wir erhalten noch einen letzten Blick auf den wunderschönen Himalaya, bevor wir der kurvigen Strasse auf die andere Seite der Berge folgen. Wir fahren an kleinen Dörfern vorbei, grüssen freundlich die Dorfbewohner und verteilen unsere letzten Süssigkeiten an die Kinder, die wir unterwegs treffen.  Die Vegetation wechselt sich ständig. Einmal sehen wir nur noch Tannen, dann wieder dichten Dschungel, dann ist das Klima trocken, mal wieder tropisch. Es wechselt laufend und macht die ganze Fahrt interessant und abwechslungsreich trotz miserablen Strassen und Gegenverkehr.

Trotzdem kommen wir nur langsam voran und brauchen lange, bis wir die Berge komplett hinter uns lassen.
Glücklicherweise finden wir an einem Fluss gleich einen guten Platz zum Übernachten und nach einem verspäteten Mittagessen, setze ich mich sogleich an den Tisch, um Blog zuschreiben und die Bilder zu sortieren.

Bennet geht es ein bisschen besser, das Fieber ist runter jedoch ist er noch schlapp und erledigt. Tobi hingegen ist fit wie immer.
Während ich Blog schreibe, gesellt sich ein Nepali mit seinen beiden Kühen zu uns, kann zwar kein Wort Englisch, starrt aber ganz fasziniert auf meinen Bildschirm und versucht herauszufinden, was zum Henker ich da mache.
 Tobi bietet ihm Kekse und Wasser an, was er gerne annimmt. Irgendwann gehen ihm die Kühe ab und er springt ihnen fluchend und mit dem Stock wedelnd, hinterher um sie wieder zurück zu holen.

Wir müssen ein bisschen grinsen, sieht das Ganze doch sehr witzig aus.

Den Rest des Tages lassen wir gemütlich ausklingen und gehen früh zu Bett.

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