Der Morgen kommt und mit ihm, angenehm kühle Luft. Ausser dem Gesang einer Frau, die uns jeden Morgen aufweckt und dem gelegentlichen Zwitschern der Vögel, ist nichts zu hören. Sogar die Affen sind ausnahmsweise mal still. Als der Wecker um halb acht klingelt, sind wir schon längstens wach und unterhalten uns. Um acht stehen wir auf und schauen bei Bennet rein, der immer noch im Bett liegt. Bennet der Frühaufsteher, der ja normalerwiese immer schon bei Sonnenaufgang wach ist, hat er uns zumindest mal gesagt. 😀
Wir treffen ihn zehn Minuten später beim Frühstück an und planen bei Kaffee, Tee und Pancakes den heutigen Tag. Da Bennet am Vortag seine Karre in der Garage stehen lassen musste und wir heute unser Auto waschen wollen, machen wir uns nach dem Frühstück sogleich auf den Weg. Zu dritt quetschen wir uns in unseren Cool running’s und stürzen uns in den chaotischen Morgenverkehr von Kathmandu.
Es ist so staubig, dass wir kaum zehn Meter weit sehen, die Sonne blendet uns und der Verkehr ist sehr dicht. Wie immer kommen uns die meisten Fahrzeuge, auf unserer Spur entgegen und Tobi muss mehr als einmal ausweichen, um einer frontalen Kollision zu entgehen. Mittlerweile sind wir uns das ja gewöhnt, regen uns auch nicht mehr darüber auf, wie am Anfang.
Bei Irwin’s Garage angekommen, schmeissen wir Bennet raus und fahren zur Auto-Waschstation, wo wir unseren Cool running’s waschen lassen wollen.
Zum Glück ist die eine Seite gerade frei und so können wir gleich reinfahren und ihn auf der Plattform abstellen. Keine zehn Sekunden später, klettern fünf Leute auf ihm herum und putzen und schruppen unser Fahrzeug, bis es wieder strahlt und glänzt. Danach geht die Plattform zusammen mit unserem Göppi hoch und auch der Unterboden wird ordentlich mit dem Hochdruckreiniger gereinigt. Es ist unglaublich, wie viel Dreck dabei rausfällt.
Als die Jungs fertig sind mit Waschen, holt Tobi noch die Fettpresse raus und fängt an, die Schmiernippel unseres Fahrwerkes zu fetten. Leider hört sie beim vierten Schmiernippel schon auf, das Fett ordentlich rauszupressen, Gott allein wird wissen, warum. Wir wissen es nicht. Nach mehreren Versuchen geben wir auf und lassen das Auto wieder runter auf den sicheren Boden, setzen uns mit dem Besitzer der Waschanlage in sein Büro, wo er uns einen Becher Mountain Dew anbietet, eigentlich dasselbe wie Sprite.
Wir unterhalten uns mit ihm und er erzählt uns von seinem Geschäft und seiner Familie. Erstaunlicherweise sind sie Christen und keine Hindus, womit wir nicht gerechnet haben. Es gibt hier sehr wenige Christen, eigentlich die ersten, die wir in Nepal antreffen. Wir unterhalten uns noch eine Weile und machen uns dann langsam auf den Rückweg ins Hostel, wo wir Bennet antreffen, der im Innenhof sein Auto wäscht. Wir finden es voll witzig, haben wir unseres gerade erst für umgerechnet acht Franken blitzblank waschen lassen.
Der Chef des Hostels findet es aber überhaupt nicht so witzig wie wir, da das Wasser, das Bennet dafür braucht, vom Hostel bezahlt werden muss. Bennet hat das aber nicht gewusst und extra noch einen Angestellten gefragt der ihm versichert hat, dass das überhaupt kein Problem sei. Anscheinend ist es doch eins… Bennet entschuldigt sich höflich und lässt die Sache auf sich beruhen.
Wir machen uns auf den Weg in unser Restaurant des Vertrauens, bestellen Momo’s, Thupka, Chow Mein usw. und essen zuerst einmal etwas zu Mittag. Nach dem Mittagessen, bei dem es sich eher um einen nachmittäglichen Snack handelt, gehen die Jungs noch zum Buddha Food Shop um Zeugs zu kaufen, ich dagegen ziehe mich ins Zimmer zurück, um ein bisschen zu lesen.
So vergeht der Rest des Tages relativ schnell und bald ist es Abend. Die Jungs haben den Rest des Nachmittags mit Werkeln verbracht, ich habe ein bisschen Zeit für mich selbst gebraucht und das auch genossen.
Nun unterhalten wir uns noch mit ein paar Deutschen auf dem Balkon des Hostels und geniessen einen gemütlichen Abend.
Übrigens hat uns Fabian noch seine gesamte Reiseapotheke geschenkt, echt total lieb.
(Siehe Foto mit Tobi)
