15.07.2017. Unterwegs nach Bam

Wir nutzten den Morgen um bis um halb neun Uhr auszuschlafen.

Danach standen wir auf, schrieben Karten und räumten unsere Sachen ins Auto.

Draussen war es schon wieder heiss wie in einer Sauna, an die achtunddreissig Grad und eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit.

Man war auf der Stelle nassgeschwitzt und fühlte sich wie erschlagen.

Mit unseren Postkarten gingen wir zur Post, um sie abzuschicken.

Im Postgebäude wurden wir dann sogleich in ein Büro gebracht, weil der Postbeamte wollte, dass wir für den Versand bezahlten, dabei hatten wir die Briefmarken schon auf die Karten geklebt. Wir machten ihn höflich darauf aufmerksam und er entschuldigte sich freundlich und schenkte uns irgend so eine Spezialbriefmarke.

Wir bedankten uns und verliessen das Postgebäude, um loszufahren.

Der morgendliche Verkehr in Bandar Abass war schon in vollem Gange und ich fädelte mich ebenfalls ein. Am Persischen Golf machten wir Halt um noch einen letzten Blick auf das Meer zu werfen, weil wir das, für eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen werden.

Danach liessen wir die Küste hinter uns und fuhren durch ein wunderschönes Gebirge Richtung Bam.

Es war schroff und zerklüftet, heiss wie die Hölle und atemberaubend schön.

So würde das Ende der Welt aussehen, wenn es denn das gäbe.

Die polizeilichen Checkpoints unterwegs nahmen immer mehr zu und wir mussten insgesamt dreimal unsere Pässe, sowie das Innere unseres Fahrzeuges zeigen.

In einer Stadt wurden wir sogar von der Polizei überholt und rausgewinkt.

Man merkte, dass man der afghanischen und pakistanischen Grenze immer näherkam, überall waren Polizeiposten aufgestellt.

Etwa hundert Kilometer vor Bam, fuhren wir nochmals durch ein Gebirge und dort fing es tatsächlich an zu tropfen. Zwar kein richtiger Regen, aber immerhin.

Auch dieses Gebirge war gross und schön und wir waren bis auf zweitausendsechshundert Meter hochgefahren, wo unser Auto wegen der Höhe anfing, zu stottern.

Also fuhren wir halt wieder einmal im Kriechtempo weiter.

Wieder wurden wir überall gegrüsst und alle winkten und hupten. Wir mussten wieder hundertmal erzählen, dass wir aus der Schweiz kommen und obwohl da niemand eine Ahnung hatte wo unser Land liegt, sagten sie immer: «Aaah Swiss», als wäre das die Antwort auf alles. Sehr witzig das Ganze.

Gegen den Abend trafen wir dann in Bam ein und da wir nahe an der Grenze von Balutschistan waren, wollten wir kein Risiko eingehen, was das Übernachten betraf.

Also fragten wir kurz entschlossen in einem Hotel, ob wir auf deren Parkplatz übernachten dürften, was kein Problem war. Fünfzehn Franken war zwar ein bisschen überteuert für den Iran, aber Sicherheit ist schliesslich unbezahlbar nicht wahr?

Wir richteten uns auf dem Parkplatz ein, assen Salat zum Znacht, schrieben Blog, usw. und waren froh, als die Sonne endlich verschwand und es dunkel wurde.

So liess wenigstens auch die Hitze etwas nach.

 

 

2 Gedanken zu “15.07.2017. Unterwegs nach Bam

  1. Marlen Renkewitz 19. Juli 2017 / 18:03

    Wunderschöne Landschaften, einfach grandios

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